Der europäische Blickwinkel. Auf dem Weg in die Welt von Morgen.




Der Brexit ist von geringer Bedeutung

Von einem wirtschaftlichen Standpunkt aus, ist der Brexit kein großes Thema, wie wir öfter schon erwähnt haben. Wir haben vorher unsere Leser verständigt, dass die künstlich hergestellte Angst, die Soros, Zerohedge und deren ähnliche auslösen, sich als unberechtigt herausgestellt hat und Ausverkauf auf dem Markt verursacht hat. Wir glauben nicht, dass die Weltwirtschaft gut funktioniert, eher sehen wir Riesenärger. Ohne nachhaltiges globales Wachstum sorgen die Vermögensverwalter der Hedgefonds für Unruhe auf dem Markt, um somit Profit zu machen.

In den ersten Sekunden des 24. Juni, des Handelstages, wo die Ergebnisse des Brexits bekannt gegeben wurden, waren die Verluste (wie auch die Profite), die während der künstlich ausgelösten Panik entstanden sind, riesig. Man braucht nur einen genaueren Blick auf die Anzahl der Zukunftsinvestitionen bei ESX, DAX und FTI zu werfen, um zu sehen, dass mehr als 200 Mio. Euro an einem Tag verschwendet worden. Da dies ein Nullsummenspiel ist, muss jemand also unglaubwürdigen Profit gemacht haben.

FESX (ERUOTOX 50): am Freitag, dem 27. Juni wurden innerhalb der ersten Minuten beim Handel 41.051 Verträge mit 2650 Punkten verkauft, wobei an demselben Tag der Schlusspreis 2729 Punkte betrug (der Vertragspreis liegt bei 10 € pro Punkt).

Der Gesamtverlust machte 154.762.270 € aus.

Am Montag, dem 4. Juli stand FESX bei 2872 Punkten.

FDAX: am Freitag, dem 27. Juni wurden innerhalb der ersten Minuten beim Handel 41.051 Verträge mit 9281 Punkten verkauft, wobei der Schlusspreis 9478 Punkte betrug (der Vertragspreis liegt bei 25 € pro Punkt).

Der Gesamtverlust machte 60.212.750 € aus.

Am Montag, dem 4. Juli stand FDAX bei 9762 Punkten.

FTI (AEX): am Freitag, dem 27. Juni wurden innerhalb der ersten Minuten 306 Verträge mit 381,15 Punkten verkauft, wobei der Schlusspreis 419 Punkte betrug (der Vertragspreis liegt bei 200 € pro Punkt).

Der Gesamtverlust machte 4.161.600 € aus.

Am Montag, dem 4. Juli stand FTI bei 436 Punkten.

Es besteht keine Wahrscheinlichkeit, dass der Brexit große Veränderungen in den weltweit leitenden Finanzinstituten einführen wird. Die Konsequenzen für London, das Finanzzentrum, sind nicht dramatisch; im Gegenteil, ohne Kontrolle seitens Brüssels, Washingtons oder Pekings kann die Stadt besser florieren als je zuvor; aus London wird ein kommerzieller freier Hafen, was für ihn zur Kompensation wird, im Fall, wenn sich große Unternehmen und amerikanische Banken nach Europa verlegen sollten. Rupert Murdoch sagte einst: „Wenn ich in die Downing Street gehe, hören die auf mich; wenn ich nach Brüssel gehe, werde ich nicht bemerkt.“ 1)Anthony Hilton: Stay or go – the lack of solid facts means it’s all a leap of faith Source Evening Standard 2016-02-25

Der Brexit ist in erster Linie ein politisches Ereignis, das den gesamten europäischen Kontinent erschüttern wird. Die Massenmedien und Politologen versuchen, die Einbuße zu schön zu reden, wobei sie einwenden, dass die Jugend generell dafür ist, in der EU zu bleiben. Doch es ist viel schlimmer. Nur 36% der Wähler zwischen 18 und 24 haben ihre Stimmen abgegeben. Die Beteiligung der Jugend hat sich als die niedrigste aller Zeiten erwiesen. 2)Brexit: everything you wanted to know about turnout by age at the EU referendum, The Financial Times‎ 2016-07-01. Bei den Briten hat sich die Jugend nie großartig für die Europäische Union interessiert. Als Franck Biancheri 2007 die Newropeans, 3)Franck Biancheri, Wikipedia die erste bodenständige paneuropäische Demokratisierungsbewegung, gegründet hat, gab es im Vereinigten Königreich niemanden, der bereit wäre seine Initiative zu unterstützen. Schon von Anfang an haben wir behauptet, dass der Brexit ziemlich realistisch ist. Dabei wäre der Austritt Frankreichs, Deutschlands oder der von den Niederlanden etwas anderes.

Die nationalen und die von Skepsis gegenüber der EU geprägten Parteien, wie die Front National in Frankreich, die AfD in Deutschland und in anderen Ländern, können größere Leistungen vollbringen, wenn sie sich auf einer europäischen Ebene vereinen und nicht länger die Strategie der britischen UKIP nachahmen, die ihr Ziel auf den Brexit richtet. Großbritannien ist nicht Europa!

Wir rechnen damit, dass als eines der Ergebnisse des Brexits, die Einschränkungen der Einwanderer im Vereinigten Königreich ausgeglichen wird, und zwar mit der Einwanderung aus Ländern seines Commonwealth: Pakistan und Indien.

Der Brexit ist ein Riss im europäischen Bündnis und ein Warnsignal für die Bürokraten Brüssels. Ohne London wird es Brüssel, Berlin und Paris leichter fallen, die Europäische Union in eine noch festere Einheit zu integrieren, ohne dabei die Wünsche der Bürger zu berücksichtigen.

References   [ + ]

1. Anthony Hilton: Stay or go – the lack of solid facts means it’s all a leap of faith Source Evening Standard 2016-02-25
2. Brexit: everything you wanted to know about turnout by age at the EU referendum, The Financial Times‎ 2016-07-01.
3. Franck Biancheri, Wikipedia

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