Die Politiker, die bald die Zügel Europas in der Hand halten können, werden wohl kein Ruhmesblatt schreiben

Die europäischen Eliten reagieren seit Langem nicht mehr auf die Hoffnungen und Ängste ihrer Völker. Dies führte dazu, dass neue Parteien und Bewegungen in Europa auftauchten, die auf diese Ängste entsprechend reagieren und bei vielen Bürgern des alten Kontinents Hoffnungen auf ein neues, unbeflecktes Establishment beflügeln lassen. Nach den in diesem Jahr anstehenden Wahlen in Frankreich, Italien und in den Niederlanden werden vielleicht Politiker wie Fillon, Macron, Grillo oder Wilders (mit)regieren, die sich entschieden gegen das alte Establishment wenden. Sind sie denn wirklich so vertrauens- und glaubwürdig, wie sie sich selbst darstellen? Oder wollen sie uns einen Bären aufbinden und werden sich kaum von den neokonservativen und liberalen Eliten unterscheiden?

Unzählige Skandale, Nepotismus, Verwicklung in dunkle Geschäfte, leere Versprechungen, tausende von Migranten auf den Straßen und in den Flüchtlingslagern haben zur Folge, dass heutzutage kaum noch jemand solchen Politikern wie Berlusconi oder Sarkozy Vertrauen schenkt. Auf der politischen Bühne Europas erschienen in den letzten Jahren die neuen Stars, die sofort als rechts- oder linksorientiert, populistisch, fremdenfeindlich und antieuropäisch angeprangert wurden. Zum Glück lassen sich die Menschen in Italien, oder in Frankreich nicht so leicht mit solchen Etiketten ablenken und wenden sich jetzt lieber den Politikern wie Marine Le Pen oder Beppe Grillo zu, die mindestens ihre Gefühle und Hoffnungen ausdrücken. Auch wenn Le Fronte Nationale und Movimento 5 Stelle wirklich ihre Wahlversprechen halten werden, scheinen die Politiker von den Parteien selbst nicht so anständig zu sein wie sich ihre Wähler wünschen würden. Weiterlesen

Obamas Strategie gegen Syrien: warum sie scheiterte (und warum sie scheitern musste)

Syrien stand schon längst im Mittelpunkt der Interessen von Neokonservativen. Nachdem Saddam Hussein im Irak beseitigt worden war, sagte Paul Wolfowitz, der Hauptideologe der Neokonservativen, der stellvertretende Außenminister von George Busch und der Initiator des Angriffs auf den Irak, dass „in Syrien Änderungen vor sich gehen müssen.“Die Schwierigkeiten, die die amerikanischen Einsatzkräfte im Irak zu überwältigen hatten, sowie ein gewaltiges Umdenken zum Golfkrieg in der amerikanischen Öffentlichkeit, hatten zur Folge, dass Bushs Regierung und die neokonservativen Kreise gezwungen wurden, die Realisierung ihrer Pläne beiseitezulegen.

Der ursprüngliche Plan und die ersten Probleme

2011 rief Obama eine große Allianz mit Frankreich, Großbritannien, Israel, der Türkei, Katar und Saudi Arabien ins Leben, um Assad zu beseitigen und den Machtwechsel in Syrien zu Stande zu bringen, was eine Fortsetzung der Politik „des liberalen Interventionismus“ von George Bush (so nannte sie Robert Kagan, der bekannte Ideologe der Neokonservativen) bedeutete.

Im August 2013 sollte Assads Regierung Chemiewaffen gegen Rebellen eingesetzt haben und Obama fand schließlich den Vorwand, unter dem er Syrien angreifen konnte, wozu er auch vom amerikanischen Senat grünes Licht bekam.Dass Assads Armee sich Sarin bediente, erwies sich später als Lüge,ebenso wie früher die mutmaßlichen Massenvernichtungswaffen von Saddam Hussein, die Bushs Regierung als Vorwand zum Angriff auf den Irak nutzte. Weiterlesen

Wohin führt uns dieser Wahnsinn?

Wenn du glaubst, dass es in der Mathematik um Zahlen, Rechnungen und Ähnliches geht, dann irrst du dich. In der Mathematik geht es auch darum „das kulturelle Selbstwertgefühl der Kinder wiederherzustellen.”Wenn du glaubst, dass die Mathematik kulturunabhängig ist, dann befindest du dich wieder mal im Irrtum; es stimmt, dass die Mathematik früher so betrachtet wurde, aber nicht heutzutage, weil „der kulturmissachtende Lehrplan der Mathematik bei Kindern das Bild der Evolution der Mathematik und die Vorstellung über ihre Schöpfer entstellt.“Und wenn du glaubst, was ja noch schlimmer ist, dass die Mathematik eine objektive Wissenschaft ist, die die Schüler beherrschen sollen, dann hast du wieder einen Fehler gemacht. Die Schüler sollten die Mathematik gebrauchen, um „die sozialen Probleme kritisieren zu können“, und um sogar „die Mathematik an sich zu kritisieren“, weil „ihre Algorithmen unser Leben dermaßen beeinflussen, dass dadurch soziale Ungleichheiten entstehen.”Die Erscheinung erhielt sogar einen eleganten Namen der „mathematischen Vernichtungswaffe”.Wenn du glaubst, dass der Begriff der Entkolonialisierung sich eher auf die Länder und Völker bezieht, dann hast du dich mal wieder verrechnet. Zur Zeit sollten nämlich die Lehrpläne auf den Hochschulen entkolonialisiert werden.

Wieso erregte die Mathematik so ein riesiges Missfallen? Anklage Nummer eins: „sie wurde von den längst toten weißen Männern geschaffen“ (ebenso wie etwa die englische Literatur), die dadurch „stets die Kontrolle über den Verlauf der Geschehnisse haben“Anklage Nummer zwei: die Mathematik „hat Probleme mit Multikulturalität. Wieso? Weil „in der ganzen Welt Schwarze und Frauen unter den Mathematikern rar sind“.Anklage Nummer drei: die Mathematik (und auch viele andere Wissenschaften) „vertieft die Stereotype bezüglich der Frage, wer taugt dazu, Mathematiker zu werden.“ Und wer denn eigentlich? „Begabte Menschen“, und weil z.B. „2013 73% der Promotionen in Mathematik Männer, darunter 94% der Weißen und Asiaten, erhielten, und die Quote der Frauen in den Jahren 2004-2013 von 34% auf 27% fiel“, scheint die Mathematik rassistisch und den Frauen gegenüber voreingenommen zu sein.Anklage Nummer vier: die Mathematik sei „zu eurozentrisch, erhebt die Griechen mit der hellen Hautfarbe auf den Schild als die Schöpfer des Hauptteils dessen, was zur Mathematik gehört.“ Weiterlesen

Das Fazit aus Davos: Welteliten haben keine Ahnung, wie die Probleme zu lösen sind

Von der Zusammenkunft der klügsten Köpfe der Wirtschaft und Politik könnte man erwarten, dass sie vor neuen Ideen, wie der immer größeren Unzufriedenheit im Westen entgegenzuwirken ist, sprudeln werden. Das Treffen ist aber im Sande verlaufen, weil da vorwiegend nur stets darüber gejammert wurde, dass die Massen sich nicht mehr am Regieren beteiligen und ihren Führern nicht mehr blind folgen wollen.

Das Treffen in Davos zeigt, wie weit die Eliten im Westen von der Unterschicht ihrer Gesellschaften entfernt sind und wie unfähig sie sind, deren Probleme zu verstehen. Das bestätigt selbst die Wahl des Ortes, wo das Treffen stattfand – in einem attraktiven Kurort im Steuerparadies, und nicht etwa in Molenbeek in Brüssel, in einem Bezirk, der durch Globalisierungspolitik zur Brutstätte für moslemische Terroristen wurde und in den sich seit Jahren kein Europäer traut. Da mussten belgische Sondereinheiten der Polizei eingreifen, um weiteren Attentaten der Terroristen vorzubeugen. So sieht der Alltag für einen durchschnittlichen Belgier, den Bürger Europas, des Westens. Weiterlesen

Die EU, und nicht etwa China oder Japan, besitzt die meisten US-Bundesanleihen

Amerikanische Medien berichteten in der letzten Woche, dass Japan China übertraf und zum Inhaber der meisten US-Bundesanleihen wurde. Es stimmt, wenn man jedes Land einzeln betrachtet. Wenn man sich aber die EU-Länder als einen Gläubiger ansieht, haben sie die größte Position an den Anleihen und zwar seit einem Jahr. Die Zahl der US-Bundesanleihen, die sich im Besitz der EU-Länder befinden, wird leider künstlich wegen einiger Steueroasen zu hoch angesetzt. Außerdem steht diese steigende Position an den amerikanischen Anleihen im Widerspruch zum globalen Trend: eher verkaufen als ankaufen.

Laut der letzten Daten des TIC‘s (Treasury International Capital System), besaß die EU im November 2016 die US-Bundesanleihen im Wert von 1.242 Milliarden Dollar, 9 Milliarden mehr als einen Monat früher. Die EU war einer der drei größten Gläubiger, die im November ihren Anteil an den Anleihen vergrößerten, während China und Japan weiterhin ihren Anteil reduzierten.

Weiterlesen

Von der Sowjetunion bis zur EU

Als das sogenannte kommunistische System in den osteuropäischen Ländern zusammenstürzte, übernahmen sie mit Begeisterung die Demokratie und Wirtschaft im westlichen Stil, was kaum wundert, wenn man zivilisatorische Kluft zwischen den beiden politischen Systemen von damals beachtet. Was überraschte, war die Tatsache, dass die Kommunisten von gestern zu den Sozialdemokraten von heute wurden; dass die Feinde des Westens sich über Nacht in seine Freunde verwandelten; den einstigen Gegner des Liberalismus fiel es auf einmal leicht zu seinen Anhängern zu werden; Lakaien Moskaus entpuppten sich als erbitterte Kritiker Moskaus. Ist es möglich, dass sie (i) so einfach von Tag zu Tag zu Kapitalisten wurden und dass (ii) solche Bekehrung scharenweise zu Stande kam?

Heutzutage sind dieselben Menschen an der Macht, die vor 1989 ihre Landsleute nur deswegen bestrafen wollten, dass sie in den Westen ausreisen oder dass sie politische und wirtschaftliche Ideen aus dem Westen gerne in ihrem Land übernehmen wollten; dieselben Menschen sind an der Macht, denen einst nicht einmal eingefallen wäre, vom Warschauer Pakt auszutreten und sich der NATO anzuschließen, weil es angeblich durch die geopolitische Lage ausgeschlossen war, dieselben Menschen begannen nach 1989 sich über die Gegner der EU und der NATO lächerlich zu machen. Weiterlesen

Warum kann die italienische Regierung das Problem der Schmugglerboote auf dem Mittelmeer nicht lösen? Weil sie das nicht will.

Beachtung der Gesetze wird des Öfteren als eine Faustregel angeführt, die die sogenannten populistischen Gruppierungen nicht zu schätzen wissen, nichtsdestotrotz wird die Regel eben von Regierungen missachtet, gerade wenn es um Immigration geht. Das einleuchtende Beispiel dafür ist die Einwanderungspolitik, die 2013 von der Regierung von Letta eingeleitet und vom Renzi‘s Kabinett fortgesetzt wurde.

Im November 2013 begann die Regierung von Letta, der Flüchtlingswelle aus Libyen gegenüberstehend, die Operation „Mare Nostrum“(Unser Meer). Die Libyer flohen vor dem Chaos, der durch den vom Westen inspirierten Umsturz in ihrem Land hervorgerufen worden war. Der Umsturz wurde „arabischer Frühling“ genannt, später stellte sich aber heraus, er sei eher ein Aufstand, der von radikalen Islamisten geleitet wurde. Die Operation beruhte darauf, dass die italienische Kriegsmarine sich damit befasste, den Asylsuchenden an der libyschen Küste zu helfen. Weiterlesen