Diejenigen, die in einem so genannten kommunistischen Land gelebt haben – d. h. in einem Land, in dem der Marxismus-Leninismus die Staatsideologie war –, erinnern sich noch sehr gut daran: Parteiführer aller Couleur brachten in ihren Reden ständig einige Themen zur Sprache, und das waren Klassenkampf, bürgerliche Gegenwerte, kapitalistische Feinde, die Unantastbarkeit der Arbeiterklasse, historischer Materialismus, die Unvermeidlichkeit des Sieges marxistischer und leninistischer Ideen und dergleichen. Alle Reden enthielten diese Phrasen und vermittelten diese Botschaften. Es war wie ein Ritual: Jeder erwartete das und niemand war überrascht. Es war wie ein “Guten Tag” oder “Auf Wiedersehen”, es funktionierte wie ein Reflex, so wie man auf ein „Danke schön“ mit einem “Nichts zu danken” oder “Keine Ursache” antwortet.
Ähnliches können wir heute beobachten, wenn wir den Reden westlicher Politiker zuhören. Sicherlich ist die Auswahl der Worte und Phrasen anders, aber das Ritual, sie hier und da zu wiederholen, ohne Sinn und Verstand, ist genau dasselbe. Die Wörter und Phrasen, die wir zu Beginn dieses Textes erwähnt haben, sind Wörter und Phrasen wie systemischer Rassismus, Demokratie, Menschenrechte, Recht auf freie Wahl, Transgenderismus, Toleranz und einige andere. Ob Rishi Sunak oder Macron, von der Leyen oder Biden, wir können ihre Reden zusammenfassen, auch ohne sie gehört zu haben. Generell gilt: Mit diesen Worten und Phrasen setzen sie sich alle für das höchste Gut ein und sind gegen das Böse; übrigens genauso wie ihre marxistisch-leninistischen Vorgänger.
Dennoch war die Rede von Präsident Biden, die er kürzlich in Howard (einer der HBCUs oder Historically black colleges and universities) hielt, eine kleine Überraschung. Nicht, dass er sagte, der Klimawandel sei ein Problem (die übliche Klatsche), nicht, dass er sagte, Schwarze seien die Zukunft der Vereinigten Staaten (aber sie sind es! sie sind es! – wer sonst?), nicht, dass er sagte, Frauen hätten das Recht zu wählen (aber natürlich!), sondern dass die größte Bedrohung für die Vereinigten Staaten von Amerika – raten Sie mal! – die weiße Vorherrschaft sei! Der Präsident der Vereinigten Staaten rief die Menschen buchstäblich dazu auf, sich gegen das Gift der weißen Vorherrschaft zu wehren, das die gefährlichste terroristische Bedrohung für unser Heimatland darstelle. Seht ihr? Es ist weder China, noch Russland, noch die Hunderttausende von Einwanderern, die die Südgrenze überqueren, noch die Rezession, noch die drohende Entdollarisierung der Weltwirtschaft, noch die allgegenwärtigen Schießereien in amerikanischen Städten, sondern die weiße Vorherrschaft.
Amerikas Zukunft
Wo kann er sie sehen? In der amerikanischen Regierung? In den amerikanischen Filmen? In der amerikanischen Werbung? In den amerikanischen Massenmedien? In den amerikanischen Weißen, die vor ihren schwarzen Mitbürgern auf die Knie gehen? In der amerikanischen Förderungspolitik? In den amerikanischen Schulen, die die Segregation aufheben? In den Regeln der American Academy of Motion Picture Arts and Sciences?
Wie Präsident Biden sagte: Der Rassismus hat uns lange Zeit auseinandergerissen. Es ist ein Kampf, der nie wirklich zu Ende ist. Das erinnert an den Satz, den Genosse Stalin viele, viele Jahre nach der bolschewistischen Revolution gesagt hat, dass der Widerstand gegen den Sozialismus in dem Maße zunimmt, wie seine Erfolge wachsen. Verstehen Sie? Man baut den Sozialismus auf, und das bürgerliche Element wird immer stärker; ebenso baut man eine rassenlose Gesellschaft auf, und auf einmal gewinnt der Rassismus (nur der weiße Rassismus wird darunter verstanden, kein anderer) an Fahrt!
Aber die amerikanischen Eliten sind für solche widersprüchlichen Aussagen bekannt: Erinnern Sie sich an die Pandemien der Ungeimpften, die von den Fernsehmoderatoren bis zum Gehtnichtmehr wiederholt wurden? Aufgrund der überwältigenden Propaganda unterwarfen sich die Amerikaner größtenteils dem globalen medizinischen Experiment, und trotzdem wuchs die Zahl derer, die sich nicht an dem nationalen Ansturm beteiligen wollten…! Das ist zumindest das Verständnis des Wortes Pandemie: die Zahl der Infizierten – in diesem Fall infiziert mit dem hartnäckigen Ungehorsam, sich nicht impfen zu lassen – stieg weiter an. Wie konnte sich die Zahl der Ungeimpften ausbreiten, wenn sich immer mehr Menschen impfen ließen?
Bidens Ghostwriter hätte eigentlich auf diesen Begriff zurückgreifen müssen: Amerika wird von der Pandemie der weißen Vorherrschaft oder der Vorherrschaft bedroht! Oder er hätte Genosse Stalin nacheifern und formulieren sollen: Der Widerstand gegen die rasselose Gesellschaft wächst mit ihren Erfolgen.