Der europäische Blickwinkel. Auf dem Weg in die Welt von Morgen.




Die Inflation der Begriffe

Die Römischen Kaiser haben sich als Götter bezeichnet. Die Götter waren Männer, und die Männer waren wie Väter für ihre Nationen. Daher entstand später der Begriff „Der Vater-Staat“, der nach 1968 zum Dorn im Auge der Feministinnen und Antinationalisten wurde. Der von Sigmund Freud beschriebene Kampf des Sohnes gegen den Vater, heutzutage der links-grünen Szene gegen den Staat, fand seinen Ausdruck im Begriff „Mutti“ in Bezug auf die Bundeskanzlerin, die keine Kinder hatte, was sie sich durch die Aufnahme von zigtausenden „Kindern“ aus aller Welt kompensierte. So wurden gewollt oder unterbewusst beide Begriffe „Vater“ und „Mutter“ zu Unwörtern. Die Zukunft gehört ja den „Kindern“, den X und Y und anderem Buchstabensalat wie L, G, B, T, Q.

Es gibt so viele Skandale in der EU und unter den deutschen Politikern, die in Scharen ihre Diplom- und Doktorarbeiten mithilfe von „Ausschneiden“ und „Einfügen“ schrieben, dass die breite Öffentlichkeit gar nicht mehr darauf reagiert. Das Wort „Skandal“ klingt nun wie „normal“. Koffer der EU-Vizechefin voller Geld? Eine deutsche Ministerin legt ihr Amt nieder, weil sie keine Qualifikation dafür besitzt? Zum Gähnen langweilig. Das Gehirn wehrt sich von der Natur her gegen die Langeweile, die sich wiederholenden Informationen und beginnt auf die Skandale nicht mehr zu reagieren. Die Langeweile wird durch neue Herausforderungen kompensiert.

Früher sagte man: Müll wegwerfen. Heute: Müll entsorgen. Müll ist ein Problem? Nein, Müll ist eine Herausforderung. In der modernen Sprache, in der modernen Welt gibt es keine Probleme, es gibt nur immer größere Herausforderungen. Sei es Klimawandel, Energiekrise. Na ja, Putin ist vielleicht das letzte Problem, das entsorgt werden muss.

Der Staat hat immer höhere Ausgaben. Aber die sind kein Problem, sondern eine Herausforderung. Dem Bürger wurde so viel über Inflation, Schuldenberge des Staates, der Länder, die pleitegingen, weil sie und ihre mitschuldigen Bürger nicht sparen wollten, jahrzehntelang eingeredet, dass er angesichts neuer Ausgaben – für Waffen an ein fremdes Land wie heutzutage oder für die Banken eines fremden Landes wie früher (Rettungspakete) – gar nicht mehr reagiert. Der Begriff der Schulden wurde erträglich, weil der Staat mit unserem Geld, dem Geld unserer Kinder und unserer Enkelkinder seine Schulden und Herausforderungen von heute bezahlt. Und wir sparen, sparen und verlieren, verlieren auf unseren Konten.

Wie reagieren Sie jetzt auf den Begriff „Virus“ und „eine neue Welle“ und wie haben Sie darauf vor zwei Jahren reagiert? Diese Begriffe erlitten auch eine tiefgehende Inflation. Sie werteten sich so ab, wie unsere Ersparnisse in den letzten Jahren.

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