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Silicon Valley Bank – worum geht es hier?

Es ist nicht die Inflation, nicht die Fed, nicht die NFP und schon gar nicht die Front in der Ukraine, die die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich zieht, sondern das erhebliche Problem des US-Bankensektors, insbesondere der Silicon Valley Bank, die kaum die Zahlungen an ihre Kunden bedienen kann. Aufgrund dieser Situation fühlen wir uns langsam an das Jahr 2008 erinnert, obwohl es noch keine eindeutigen Anzeichen dafür gibt, dass wir kurz vor dem Kollaps stehen.

Die SVB ist eine ganz besondere Bank auf dem US-Markt. Es handelt sich um eine Bank, die hauptsächlich mit Technologieunternehmen zu tun hat. Sie bietet ihnen Finanzdienstleistungen an, nimmt aber vor allem Einlagen von ihnen entgegen. Die Bank beteiligt sich an Risikokapitalprojekten (Venture Capital), hat die Überschüsse aber auch in den US-Anleihemarkt oder in MBS investiert. Durch den starken Anstieg der Zinssätze und die daraus resultierende erhebliche Neubewertung der Anleihen kam es zu einem großen nicht realisierten Verlust im Portfolio der Bank, was nichts Ungewöhnliches ist. Eigentlich war dies etwas Normales im gesamten Finanzsektor. Hier kommen jedoch die Besonderheiten der SVB selbst ins Spiel. Es handelt sich um eine Bank, die Hunderte oder gar Tausende von Technologieunternehmen oder Start-ups betreut. Dieser Sektor wiederum hat seit einiger Zeit zu kämpfen, um nach den starken letzten 2 Jahren wieder zu Atem zu kommen. Die Unternehmen haben begonnen, ihr Wachstum zu verlangsamen, nach Ersparnissen Ausschau zu halten und nach Kapital aus Einlagen zu greifen. Um sich Liquidität zu verschaffen, war die SVB gezwungen, alle liquiden Aktiva im Wert von über 20 Milliarden Dollar zu verkaufen und dabei einen Verlust von fast 2 Milliarden Dollar zu realisieren! Das ist eine beträchtliche Lücke in der Bilanz der Bank. Gleichzeitig kündigte die Bank eine zusätzliche Aktienemission an, um die Lücke zu schließen, was die Anleger dazu veranlasste, sich von den Aktien der Bank zu trennen. Gestern (am 9. März 2023) stürzten die Aktien um bis zu ca. 70%! Diese Probleme vertiefen sich noch heute vor dem Wochenende, weshalb einige bereits Parallelen zu 2008 gezogen haben.

Natürlich darf man nicht vergessen, dass die SBV und die Technologiebranche ein spezifischer Sektor sind und möglicherweise insgesamt weniger Auswirkungen auf den gesamten Aktienmarkt haben als der Zusammenbruch von Lehman Brothers oder die Probleme von Bear Stearns. Die entscheidende Frage ist, ob es sich nur um einen Einzelfall oder um ein großes Problem in der gesamten Branche handelt. 

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