Die amerikanische Gesellschaft ist zurzeit innerlich zutiefst zerspalten. Angesichts des neuen großen Konfliktes auf der Koreanischen Halbinsel wird es sehr schwierig sein, das Volk unter einer Fahne zu vereinigen. Der schwer bewaffnete Gegner und die problematische sozial-politische Lage in den USA lassen dem Präsidenten wenig Spielraum, wenn er den nächsten totalen Krieg beginnen würde.
In den letzten Monaten spitzte sich die Spannung zwischen den USA und Nordkorea zu, wir bewerten aber die Wahrscheinlichkeit eines Krieges gegen Korea als gering. Peking kündigte schon an, dass es einen Sturz der Regierung in Pjöngjang, im Gegensatz zum Sturz in Tripolis, nicht akzeptieren wird. An einem bewaffneten Konflikt auf der Koreanischen Halbinsel werden China und eventuell Russland teilnehmen. Die Beteiligung an der kriegerischen Auseinandersetzung auf dem Südchinesischen Meer wird kostspielig sein. Der Gegner Amerikas auf der koreanischen Halbinsel lässt sich nicht mit Afghanistan, Libyen oder Irak vergleichen.
USA und China-Vergleich der Streitkräfte:
Südkorea, Nordkorea und Japan – Vergleich der Streitkräfte:
Die USA haben immer noch die neuesten Waffensysteme und das höchste Verteidigungsbudget, sind doch vom eventuellen Einsatzgebiet durch den Pazifik getrennt. China und Russland können sich in den Konflikt nicht offiziell einsetzen, indem sie einen von ihren Verbündeten nutzen und so den amerikanischen Streitkräften große Verluste beibringen. Den Sieg eigener Soldaten gegen die USA auf dem Schlachtfeld brauchen sie dazu nicht.
Die Position von Donald Trump ist im Moment schwach. Im Establishment tauchten Gruppen auf, die sich gegenseitig bekämpfen. Es sieht sogar nach einer möglichen Palastrevolution aus. Das Ringen Trumps mit Anwälten und Medien macht die Vereinigung der ganzen Nation unter einer Fahne und einen gemeinsamen Kampf im blutigen Konflikt unmöglich.
Die Gesellschaft der USA begann zu altern und stützt auf Migranten. 16% der amerikanischen Soldaten stellen Latinos dar, die nach Amerika kamen, um nach einer besseren Zukunft zu suchen, und nicht um ein Land zu kämpfen, das ihnen fremd ist. Die finanzielle Lage der USA ist dramatisch, infolgedessen vergrößert die jetzige Regierung noch das Staatsdefizit.
Der Budgetplan Trumps, der auf der Website des Weißen Hauses zu finden ist, sieht die Verdopplung der Ausgaben für soziale Versicherungen und einen bedeutsamen Zuwachs von Steuereinnahmen vor. (siehe Gefira-Bulletin Nr. 16).
Die Gesellschaft der USA ist hoffnungslos zerspalten. Sogar die Studenten in Campus führen einen ideologischen Krieg gegeneinander. Die weiße Mittelschicht befindet sich außerhalb der Großstädte im steilen Niedergang und fürchtet mehr vor der Bewegung Black Lives Matter (Das Leben der Schwarzen ist kostbar) und vor der steigenden Zahl der Latinos in ihren Gemeinschaften als vor einem isolierten Stadtführer, der tausende Meilen weit von ihnen lebt.
Der neue blutige Konflikt im Fernen Osten wird auf den Straßen der amerikanischen Städte ausgetragen.