Während Präsident Frankreichs bei Feierlichkeiten anlässlich des Endes des Ersten Weltkriegs den Nationalismus als destruktiv anprangert,1)Macron denounces nationalism as a ‘betrayal of patriotism’ in rebuke to Trump at WWI remembrance, The Washington Post 2018-11-11.2)Macron warns of the perils of nationalism, CNN 2018-11-11.fand in Warschau anlässlich des 100. Jahrestages der Unabhängigkeit die größte patriotische Demo in der Geschichte Europas statt, an der 250 000 Personen teilnahmen. Der Kontrast zwischen den beiden Ereignissen zeigt, wie weit entfernt von den gegenwärtigen Werten Europas, die Ideen sind, die einst den Alten Kontinent stark machten: Glaube, Familie, Nation und Vaterland.
Die nationale Identität, die für viele polnische Bürger ein Teil ihres Stolzes ist, wurde von fast allen europäischen und amerikanischen Mainstreammedien kritisiert und zwar mit der Absicht, Abscheu bei den Empfängern zu erregen und Scheu bei Polen einzuflößen. Die Berichterstatter und Redakteure deuteten die Ereignisse in Warschau als Ausdruck des Faschismus oder Nationalsozialismus und setzten die beiden Ideologien und den Nationalismus gleich, ohne dabei die Geschichte des Landes, über das sie schreiben, einmal zu reflektieren.
Die Teilnehmer des Marsches wurden als kahlgeschorene Halbwüchsigen dargestellt, die jeden auf ihrem Weg schlagen und alles in Brand setzen wollten. Solche Darstellung hatte doch nichts mit der Realität zu tun, da am Marsch Polen aus verschiedenen Milieus und verschiedenen sozialen Schichten teilnahmen – Arbeitslose, Putzfrauen, Rentner, Anwälte, Professoren, ganze Familien mit Kindern – sie alle identifizierten sich mit solchen Parolen wie Gott, Ehre, Vaterland oder Familie. Darüber aber wurde in den genannten Medien nicht berichtet.
Denn da, wo solche Parolen keine leeren Worte sind, taucht sofort der drohende Finger Brüssels auf, was zeigt, dass die europäischen Werte gar nicht so universell sind, wie man angibt. Die EU-Technokraten wollen die nationale, kulturelle und religiöse Identität ausradieren. Ebenso war es in der Sowjetunion und in ihren Satellitenländern: je nach dem Zeitpunkt und Ort wurde entweder davon entschieden, oder geheim das bekämpft, was die Gesellschaft hätte einigen können, also u.a. der Patriotismus. Man verbat also die nationalen Feste oder Jahrestage zu feiern. Nach der Entstehung und Erweiterung der EU war die Erscheinung keineswegs weg, was Gefira mit Beispielen der unendlichen Auseinandersetzung rund um den alljährlich in Polen organisierten Unabhängigkeitsmarsch thematisierte.3)Wer setzt sich in Polen, noch eifriger als Hitler und Stalin, gegen die Unabhängigkeitsfeier ein?, Gefira 2018-11-08.
Die Mainstreammedien sind ein Sprechrohr der EU-Technokraten in Brüssel, durch das die letztgenannten definieren, was gut und was schlecht ist. Die Empfänger ihrer Nachrichten glauben ihnen grenzenlos, da die Mainstreammedien bei ihnen ein großes Vertrauen genießen – sie seien frei und sachlich. Die da präsentierten Informationen werden zu Dogmas, die man nicht leugnen darf. Hingegen die Medien, die den EU-Technokraten nicht dienen wollen, werden als populistisch, rechts (wobei das Wort „rechts” da immer mit dem Adjektiv „radikal” gekoppelt wird), nationalistisch oder faschistisch bezeichnet. Mit solchen Adjektiven wird Front Nationale in Frankreich, Recht und Gerechtigkeit in Polen, Lega Nord in Italien, oder Fidesz in Ungarn heruntergespielt. Eben die Medien definierten die sonst neutralen Begriffe, deren sich Politik- oder Sozialwissenschaften bedienen, wie der Populismus oder Nationalismus, ganz um, damit sie als total negativ empfunden werden. Die EU-Eliten möchten ihre Gegner wegschaffen, indem sie sie mit negativ beladenen Wörtern beschimpfen.
Eben mit solchen Bezeichnungen, die negative Gefühle hervorrufen, wurde von den Medien in der ganzen Welt der Warschauer Unabhängigkeitsmarsch am 11. November beschrieben. Ein durchschnittlicher Leser eines Artikels in diesen Medien wird Polen als ein Land der aggressiv eingestellten Personen – Land der „Faschisten” und „Nazis” – und den Marsch selbst als eine äußerst gefährliche Erscheinung empfinden. Diese Berichterstatter kennen entweder nicht die Geschichte Polens (sonst hätten sie Wörter sorgfältiger gewählt), oder aber machen sie das absichtlich, um ein falsches Bild von der Realität zu gestalten. Was Brüssel will, ist ein Europa ohne Glauben, ohne nationale oder kulturelle Identität. Brüssel will ein Europa ohne Wurzeln. Am vergangenen Sonntag zeigte Warschau jedoch, dass es vom EU-Establishment weit entfernt ist.
Und so sah der Unabhängigkeitsmarsch aus:
The rest of the west has been stripped of pride.and history, and so of a future pic.twitter.com/MMp3uotzcH
— Stefan Molyneux (@StefanMolyneux) 11 listopada 2018
References
1. | ↑ | Macron denounces nationalism as a ‘betrayal of patriotism’ in rebuke to Trump at WWI remembrance, The Washington Post 2018-11-11. |
2. | ↑ | Macron warns of the perils of nationalism, CNN 2018-11-11. |
3. | ↑ | Wer setzt sich in Polen, noch eifriger als Hitler und Stalin, gegen die Unabhängigkeitsfeier ein?, Gefira 2018-11-08. |