Am 26. März 2019 hat das Europäische Parlament eine Resolution1)European Parliament resolution of 26 March 2019 on fundamental rights of people of African descent in Europe. Englischer Text.über die Grundrechte der Menschen afrikanischer Abstammung in Europa veröffentlicht, in der es plakativ Europäer mit tiefverankerten Rassismus diagnostizierte, die ohne ersichtlichen Grund fremdenfeindlich und voreingenommen seien und die sich im Umkehrschluss bei den Völkern Afrikas mit Dankbarkeit für ihre bedeutenden und großen Beiträge zur Entwicklung des Alten Kontinents einschmeicheln sollten; den Völkern Afrikas sollten auch die Ungerechtigkeiten der Vergangenheit und der Gegenwart, die ihnen von den gegenwärtigen und früheren Europäern zugefügt wurden, dadurch wieder gut getan werden, indem die Bewohner des Alten Kontinents sich öffentlich entschuldigen, gestohlene Artefakte zurückgeben und mehr Afrikaner einladen, indem sie “sichere und legale Wege für Migranten, Flüchtlinge und Asylsuchende zur Einreise in die EU” einschlagen, die wiederum in allen Lebensbereichen gut vertreten sein sollten, von der Schule über die Beschäftigung bis hin zur politischen Entscheidungsfindung. All dies sollte mit der Feier der Feiertage gekrönt werden, die den Menschen in Afrika gewidmet sind, und dazu gehören:
1. Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei und des transatlantischen Sklavenhandels,
2. Monate Schwarzer Geschichte und
3. die von den Vereinten Nationen geförderte Internationale Dekade für Menschen afrikanischer Abstammung.
In dem Dokument heißt es, dass Europa von mindestens 15 Millionen Menschen aus Afrika bewohnt ist, und die EU-Mitgliedstaaten werden da aufgefordert, sichere Routen für viele weitere zu bereiten. Dieser Aufruf sollte von einer breiten Palette von Maßnahmen begleitet werden, um das Leben der Schwarzen in Europa in jeder Dimension zu erleichtern und den Widerstand zu unterdrücken, den solche Maßnahmen und die Neuansiedlungsverfahren bei den indigenen Völkern auslösen könnten. Zu diesem Zweck wurde ein neuer Begriff geprägt: Afrophobie, wahrscheinlich nach dem Vorbild der Homophobie, eine weitere Todsünde in der Kirche der politischen Korrektheit.
Auf diese Weise sollen Ungerechtigkeiten behoben werden. Paapa Essiedu stars as Hamlet in the 2016 RSC production. Photo by Manuel Harlan.
Das Dokument ist auch normativ. Es besagt, dass Menschen, die aus Afrika umgesiedelt werden, als Menschen afrikanischer Abstammung bezeichnet werden sollen – als ob es nicht Gene wären, sondern die geographischen Längen und Breiten, die die menschlichen Rassen bestimmen – oder als Afro-Europäer (nach dem Vorbild des Begriffs Afro-Amerikaner) oder als Schwarze Europäer. Die letzten beide Begriffe sind besonders irreführend, weil der Begriff Afroeuropäer wie Mischling klingt, während es so was wie schwarze Europäer nicht gibt, es sei denn, die Rasse wird nicht durch Biologie bestimmt, sondern durch Geographie oder – noch besser gesagt – willkürliche Dokumente über persönliche Identität, in denen ein Beamter ein beliebiges Etikett geben kann, je nachdem, was ihm befohlen wird.
Afrophobie – wie das Dokument weiter ausführt – ist ein Ausdruck anhaltender negativer und diskriminierender Stereotypisierung. Auch hier liegen die Autoren im Unrecht. Stereotypisierung ist die besondere Funktion der menschlichen Psyche, die Dinge, Menschen und Erfahrungen kategorisiert, um die Navigation in der komplexen Welt zu erleichtern und die sofortige Entscheidungsfindung zu vereinfachen. Stereotypisierung ist ein Produkt der gesammelten kollektiven Erfahrung von Generationen und wird als solche von den Eltern an die Kinder weitergegeben. Daher ist auch die Fremdenfeindlichkeit, ein Phänomen, das allen Tierarten bekannt ist. Ein Fremder, ein Neuling, ein Eindringling muss immer mit Vorsicht wahrgenommen werden: der grundlegendste Abwehrmechanismus.
Dieser Abschnitt ist nicht das einzige, das zeigt, dass die Verfasser der Resolution entweder keine Ahnung von der Realität haben oder absichtlich – einige von ihnen zweifellos aus Angst, als Rassisten bezeichnet zu werden – die Augen davor verschließen. An einer anderen Stelle des Textes werfen sie den Europäern vor, schwarzen Kindern niedrigere Noten zu geben und sie dazu zu bringen, die Schule früher abzubrechen, als es ihre weißen Kollegen tun. Offensichtlich haben die schlechteren Noten laut den europäischen Resolutionsverfasser überhaupt nichts mit den schlechteren Leistungen zu tun: Sie resultieren aus – ja, Sie haben es richtig erraten – Rassismus; nicht aus dem Rassismus an sich – wohlgemerkt –, sondern aus dem strukturellen Rassismus, was in EU-Kreisen ein anderer modischer Begriff ist.
Auf diese Weise sollen Ungerechtigkeiten behoben werden. Quelle.
In der gleichen Weise beklagen die Verfasser der Resolution die Tatsache, dass die räumliche Segregation auf dem Wohnungsmarkt stattfindet. Blind für die Realität, in der sie leben, haben sie irgendwie bemerkt, dass Farbige dazu neigen, zusammenzuströmen und dass auch in Europa das Phänomen der weißen Flucht beobachtbar ist. Die Autoren des Dokuments lassen sich nicht mit einer einfachen Frage belästigen, nämlich warum solche Phänomene rund um den Globus auftreten. Anstatt der Realität nachzugehen, spielen sie lieber Demiurgen und Generalinquisitore. Sie können sich nicht einmal die Mühe geben, zu sehen, ob tatsächlich alle Europäer fremdenfeindlich sind: Sie fordern die Mitgliedstaaten auf, die angenommene, angebliche Tatsache anzuerkennen. Punkt.
Die Geschichte zeigt, dass ethnische Säuberungen ein fester Bestandteil der Menschheit sind. Überall. Seit je und her. Wie viel Arroganz braucht man, um zu denken, dass es diesmal anders sein wird? Die Manager der Welt und der Europäischen Union fordern nicht nur dazu auf, Afrikaner in weiße Länder einzuladen, Sie fordern nicht nur die Entwicklung von Strategien der sozialen Eingliederung, was bedeutet, dass Schwarze in den Berufen, Universitäten, Medien (sie nennen es Arbeitskräftevielfalt) und in der Politik gut vertreten sein sollten, sondern sie fordern auch, dass die Regierungen schwarze Geschichte in die Lehrpläne aufnehmen und den Europäern beibringen, wie viel sie den Schwarzen schulden, und ihnen beibringen, dass die Europäer in Afrika nur eine Spur aus Tränen und Blut hinterlassen haben! Wie viel Ignoranz braucht man, um so zu handeln und zu erwarten, dass die indigenen Bewohner nicht – früher oder später – sich dagegen heftig wehren werden?
Und noch schlimmer. Racial Profiling ist zu verbieten. Egal, dass die Fakten die eklatante Überrepräsentation von Schwarzen in Verbrechen offenbaren: umso schlimmer für die Fakten. Ein Europäer darf nicht mit solchen Informationen gefüttert werden um daher auf der Hut zu sein, wenn er mit Schwarzen zu tun hat. Dennoch ist ein anderes Profiling nicht nur erlaubt, sondern vorgeschrieben: Rassenvoreingenommenheit, rassistische Motive sind zu erfassen und zu berücksichtigen, wenn Urteile wegen Straftaten gefällt werden. Von nun an, wenn Sie zufällig einen Streit mit einem Schwarzen haben, werden Sie für schuldig befunden werden – das ist sicher – aber die Schwere der Vergeltung wird von Ihrer Personalkartei abhängen, davon, ob Sie als rassistisch voreingenommen gemeldet wurden oder nicht.
Auch Traditionen dürfen nicht gepflegt werden, wenn sie nun als rassistisch gelten. Bücher, Märchen und alle Bräuche, die Schwarze in einem ungünstigen Licht darstellen, sollen sozusagen rassistisch gereinigt werden. Ein schwarzer Hamlet, ein schwarzer Sir Lancelot oder ein schwarzer Achilles sind die neue Normalität. Sie sollten sich besser daran gewöhnen.
Der neue Achilles von die BBC und Netflix. Quelle.
References
1. | ↑ | European Parliament resolution of 26 March 2019 on fundamental rights of people of African descent in Europe. Englischer Text. |