Es gibt eine Regel: ein prominenter Politiker in einem Land, ein ehemaliger Ministerpräsident oder Chef der Zentralbank wird plötzlich ausgewählt und befördert zum IWF, zum Präsidenten des Europarates oder zu einem anderen höchsten Amt, vor dem alle in der Welt Respekt haben. Es sind des Öfteren verblüffende Karrieren und man fragt sich, ob die Menschen eigentlich Kompetenzen dafür haben.
So war es mit Donald Tusk. Er blockierte den Bau des Nordstreams unter Merkel nicht, was damals der polnischen Staatsraison entsprochen hätte. Das Lieblingskind der Mutti in Polen wurde zum Präsidenten des Europa Rates. Ein Preis für die Dienste, die Deutschland und Gazprom-Bank geleistet wurden. Nun regieren seit über 8 Jahren die Erzfeinde Tusks in Polen und das Lieblingskind von Kaczynski der ehemalige Chef des staatlichen Fernsehsenders Jacek Kurski bekam auf einmal eine Stelle in der Weltbank. Seine Kompetenzen? Keine. Aber irgendwie mussten ihm die Pharma-Lobbyisten und die Finanzeliten ihre Dankbarkeit erweisen, dass er als ein rechtsgesinnter Politiker in der Corona-Pandemie der „rechtsradikalen“ und „verschwörungstheoretischer“ Versuchung widerstand, den Sinn der Impfungen durch seine kritischen Journalisten in Frage zu stellen und dass er allen Bürgern Hand in Hand mit linksliberalen Medien in der Pandemie tagtäglich Angst einjagte.
Ebenso kontrovers war die Wahl des ehemaligen Wirtschaftsministers Spaniens Louis de Guindos zum EZB-Vorstand. De Guindos war Bankier bei Lehmann Brothers, und nach dem Fall der US-Bank – bei Pricewaters Coopers. Ebenso von den Banken in die Regierungskreise stiegen Präsident Macron und der polnische Ministerpräsident Morawiecki. Die hohen Ämter sind ein Preis für den treuen Dienst für Bankiers, nicht für den Dienst dem Volk des gegebenen Landes.
Im Herbst 2014 trat Jose Manuel Barroso nach 10 Jahren im Amt als Präsident der Europäischen Kommission zurück. Dann wartete er die gesetzlich vorgeschriebenen 18 Monate ab, bevor er ein Stellenangebot von Goldman Sachs annahm. Wenn sich Barroso auch nur im Geringsten um die Lage der Menschen in Europa kümmern würde, hätte er keinen Posten bei einer Bank angenommen, die Griechenland dabei half, seine Schulden zu verstecken, kurz bevor es der Eurozone beitrat. Es ist jedoch schwierig, von einem Mann, der seine politische Karriere in kommunistischen Gruppen begann, zu erwarten, dass er sich um die einfachen Menschen kümmert.
Goldman Sachs ist in dieser Hinsicht konkurrenzlos. Die Institution drängt ihre Mitarbeiter faktisch in Positionen in den Strukturen verschiedener Länder und übernimmt sie dann am Ende ihrer Amtszeit. Manchmal ist die Reihenfolge umgedreht. Dies gilt zum Beispiel für Mario Draghi, der zunächst italienischer Finanzminister war, dann CEO von Goldman Sachs und heute Präsident der Europäischen Zentralbank ist.
Es gibt noch viele weitere bekannte Politiker mit Verbindungen zu Goldman Sachs. Bevor Mario Monti an die Spitze der italienischen Regierung berufen wurde (und damit den demokratisch gewählten Silvio Berlusconi ablöste), arbeitete er als leitender Berater bei Goldman Sachs.
Als Griechenland kurz vor dem Beitritt zur Eurozone seine Verschuldung manipulierte, war der Chef der griechischen Nationalbank Petros Christodoulou, der seine Karriere bei Goldman begann.
Bis 2015 hatte Peter Sutherland die Position des Managing Director von Goldman Sachs International inne. In den 1980er Jahren war Sutherland Generalstaatsanwalt in Irland. Später wurde er zum EU-Kommissar für Wettbewerb ernannt. Er war auch Irlands wichtigster Vertreter bei den Verhandlungen über die Verstaatlichung der Banken und die Bedingungen des Rettungspakets für das Land.
Das zeigt wie Eliten stark an die Finanzwelt verbunden sind und dass es nicht die Politiker sind, die die Welt regieren, sondern die Drahtzier an Wall Street und in Londoner City.