Der europäische Blickwinkel. Auf dem Weg in die Welt von Morgen.




Politische Reflexionen

Die Parteien in den demokratischen, westlichen Ländern haben ein kurzes Verbrauchsdatum. Ihre Mitglieder wechseln manchmal so schnell zu einer anderen Partei oder Gruppierung, dass der aufmerksame Beobachter der einen oder anderen politischen Szene in der sogenannten westlichen Welt leicht verwirrt wird, wem er eigentlich seine Zukunft (und Gegenwart?) anvertrauen soll. Man kauft sich als Wähler einen Plot, ein Produkt und kurz danach erlebt man eine Enttäuschung, einen Darmkrampf, manchmal eine innere Vergiftung. Kennt die Mehr heit der Menschheit (China+Indien+Russland+die meisten „Schwellenländer”) überhaupt dieses Problem, mit dem uns, hier im sogenannten Westen, dieses Fernsehen und diese Medien ständig den Kopf verdrehen: Welcher Politiker ist vielleicht nicht korrupt, welcher Typ ist in Ordnung, welcher nicht mehr und welche Partei seinetwegen passé ist? Wählen Sie noch? Echt mal?

Die Parteien in den autoritär regierten Ländern bleiben so lange an der Macht, dass sie ihre westlichen Gegenstücke nur beneiden können. Putin bleibt seit über 4 Amtszeiten eines US-Präsidenten an der Macht. Während wir nach ein paar Jahren uns an den Namen so einst wichtigen Politiker nicht mehr erinnern können, vergeht die Zeit in der „zweiten“ Welt langsamer. Ja, die Zeit ist ein übersehener und entscheidender Faktor. Zeit ist Geld. Im Westen wird Geld schnell gemacht (z.B. aus dem Nichts durch eine Zentralbank gedruckt), im armen Süden, aus dem die Migranten seit 2014 in industriellen Ausmaß geschleust werden, gedeiht dasselbe Geld auf den von der Dürre geplagten Plantagen, die mit dem Hilfsgeld der westlichen Gesellschaften übers Wasser gehalten werden.

Denken Sie bitte mal darüber nach und bleiben Sie bitte bei Ihrem ersten Eindruck: Was scheint Ihnen sicherer zu sein – chinesische 5 Jahre- und 10 Jahre-Pläne oder das gegenwärtige Verwaltungschaos der EU? Die an die Umfragen unter den Wählern geschmiedeten Pläne in jeder europäischen Partei und kühnen Ansagen ihrer Mitglieder, die erst in 3 Jahren realisiert werden sollten, oder die BIPs der ost-, mitteleuropäischen und anderen „Schwellenländer“? Denken Sie mal kurz und stellen Sie sich vor: Groko in China? Zwei Geschwindigkeiten in der Entwicklung Chinas? Ha, ha, ha! Und da, in dem Reich der Mitte, werden ja fast alle Teile für Ihren nagelneuen, deutschen Volkswagen produziert. Deutschland ist bloß für die Endmontage und den Aufkleber Made in … verantwortlich.

Manchmal ist es auch einem südamerikanischen oder afrikanischen Diktator gelungen, Rekorde der Amtszeit zu brechen (und Putin sollte es ja auch bewusstwerden, dass er in seinem Alter eine neue Wirklichkeit, eine neue Weltordnung nicht schaffen wird) wie der Omar Bongo in Gabun oder Pinochet in Chile. Der Sturz solch eines Präsidenten bringt immer Chaos im Lande und unabsehbare Folgen für andere Länder in der Region. Die Einmischung der „demokratischen“ Länder in die Diktaturen und lang regierende Dynastien oder Klans endete immer mit Blut auf den Straßen und führte zu Umwälzungen, die auch die westliche Welt bedrohten. Denken Sie an Afghanistan und den Sturz Gaddafis, mit dem die Migrationswelle nach Europa begann.

Der Erfolg einer Demokratie oder einer Diktatur, wie man bloß aus den einigen, obengenannten Beispielen schließen kann, ist also im Großen und Ganzen weder von der geographischen Lage, noch vom politischen System, noch von den sozialen Umständen abhängig. Die Schwellenländer wie China oder Indien erkletterten rasch die Leiter des wirtschaftlichen und militärischen Fortschritts. Ob eigenhändig oder durch Raub(kopien) – es ist dem Weltgeschehen im Gegenteil zu der westlichen Propaganda wohl egal. Zu der Propaganda, die uns, den im Westen Lebenden, seit Jahrzehnten durch Filme, Musik, tägliche Medienberichte so tief in den Kopf eingeprägt ist, dass wir sie als etwas Normales betrachten und nicht mehr davon wegdenken können. Oder?

Es ist nämlich eine Mischung aller Faktoren, die den Endeffekt ausmacht. Wir können nur versuchen alle Facetten der Wirklichkeit (Politik, Finanzen, Soziales, Militär, Kultur, Tradition, Geschichte) genau zu beobachten und Schlüsse für uns zu ziehen. Es kann aber nicht so sein, dass eine, oder einige Parteien, die hier im Westen in einem unseres Länder regieren und überdies supranational zu agieren versuchen, uns ihre Meinung aufzwingen und als die allein geltende verkaufen wollen. Wir wollen in unserem Paradieswest ja keine 5 Jahre- und 10 Jahre-Pläne für die Enteignung, digitale Ausspionierung und Verarmung durch grünen, roten oder regenbogenfarbenen (oder einen anderen ach so erhabenen) Wandel haben. Oder?

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