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BRICS im Aufmarsch

Zum BRICS gehören seit 2009 immer mehr Länder an, allerdings keins vom Westen. Diese Länder stellen 40% der Weltbevölkerung und 25% des globalen BIPs dar. Dank BRICS kann China seine Vision der internationalen Zusammenarbeit durchsetzen und Russland kann zeigen, dass es auf der Bühne der Globalplayer nicht isoliert wird. Die Gruppe ist ein Dorn im Auge der Amerikaner umso mehr, dass ein Dutzend weiterer Entwicklungsländer (auf der Karte unten orange markiert) sich den derzeit fünf Ländern der Allianz (rot) anschließen möchte.

Was Amerika sicherlich nicht gefällt ist die Tatsache, dass der französische Präsident Macron letztens sein Interesse an der Teilnahme an Treffen der Allianz mitteilte. Frankreich in BRICS wäre ein Trigger für die tiefgehenden Veränderungen in der geopolitischen Landschaft. Wir wetten, dass auch die Türkei bald mit dabei sein kann, was wie der Fall Frankreichs die Bedeutung der UNO als eines rein angelsächsischen Projekts und die NATO schwächen wird. Die BRICS-Länder sind nämlich gegen die Versuche der UNO die Fragen des Klimas mit den Fragen der Sicherheit zu verbinden, und Frankreich in BRICS kann zu den de Gaulle’schen Konzepten der Außenpolitik außerhalb der NATO zurückkehren.

Quelle: Silkroadbriefing

Eine Herausforderung für den Zusammenhalt in BRICS ist das große Gefälle bei den Kapazitäten der Länder (zugunsten Chinas) und die Konzentration der Mitglieder auf die Zusammenarbeit mit der VR China, was eine geringere Zahl von Beziehungen zwischen den anderen Partnern zur Folge hat. Der Hauptfaktor, der die BRICS in den letzten Jahren geschwächt hat, ist jedoch die Verschlechterung der Beziehungen zwischen den größten Mitgliedsstaaten, China und Indien, seit 2017. Grenz- und Handelsstreitigkeiten gipfelten in den Zusammenstößen an der Grenze zu Ladakh im Juni 2020, die beinahe zur Absage des BRICS-Gipfels im selben Jahr geführt hätten und Indien dazu veranlassten, die Zusammenarbeit mit den USA und der EU zu vertiefen.

Nun werden durch das Engagement des Westens in den Krieg in der Ukraine wieder die antiwestlichen Sentiments belebt und das nicht nur in den BRICS Ländern. Es ist nämlich für immer mehr Länder klar, dass der Krieg durch die übermäßige Expansion der NATO provoziert wurde. Die Politiker der BRICS wollen auch gegen Inflation kämpfen und ihren Grund sehen sie nicht in dem russischen Angriff, sondern in den westlichen Sanktionen.

Egal, ob man prowestlich oder prorussisch denkt, oder aber für die Neue Seidenstraße plädiert – es ist für uns alle besser in einer multipolaren Welt zu leben, als dass alle Fäden am Potomac gezogen würden.

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