Von den Leitmedien wird es totgeschwiegen, oder nur in manchen Kommentaren wachsamer Redakteure hier und da zum Ausdruck gebracht, dass die wirtschaftliche Lage in den USA gar nicht so brillant ist wie es die Börsenindizien (noch) andeuten. Die Rendite der US-Anleihen klettern stets nach oben und die US-Bürger ziehen ihre Gelder massiv aus den Banken, um sie in die Schuldentitel der Regierung zu investieren. Die Skala dieses Prozesses hat einen nie gesehenen Ausmaß erreicht, was besonders den US-Regionalbanken mit Insolvenzen droht.
Veränderung der Einlagen bei den US-Geschäftsbanken seit 1973. Quelle: Apollo
Gleichzeitig steigt die Unzufriedenheit in der amerikanischen Gesellschaft, und nicht nur wegen des wohl seit vielen Jahrzehnten unpopulärsten Präsidenten Joe Biden, sondern auch wegen der Lage in den Betrieben. Wie ist das Paradox zu erklären, dass während Bidens Regierungszeit, 12 Mio. neue Arbeitsplätze entstanden sind, die Arbeitslosigkeit bei 3,5% liegt und trotzdem im Jahr 2023 eine seit 20 Jahren nicht gesehene Welle von Streiks durch das Land geht? Etwas muss in der Wirtschaft und in der Gesellschaft doch wohl nicht so ganz richtig ticken.
Die Zahl der verlorenen Arbeitstage geht in diesem Jahr bereits in die Millionen.
Wir sind der Meinung, dass die globale Rezession schon angefangen hat, nun wird sie noch nicht zum zentralen Thema in den Medien. Die sprechen seit der Wiederbelebung nach der Pandemie und der ersten Inflationswelle stets von einer möglichen „sanften Landung“ der Wirtschaft nach der jetzigen Energie- und Inflationskrise. Nimmt man solche, sich anhäufende Aussagen der klugen Köpfe vom Fernsehen unter die Lupe und vergleicht sie mit anderen Perioden in der Geschichte, wo Wirtschaftswissenschaftler uns massenweise beruhigt haben, kann man gegen den Strom mit Sicherheit feststellen: Die Rezession ist unausweichlich.
Die Graphik oben zeigt, dass jedes mal wenn sich Artikel in Wall Street Journal über eine „sanfte Landung“ anhäuften, gleich danach eine Krise oder Rezession kam.
In unserem neuesten Bulletin (Oktober-Ausgabe) analysieren wir u.a. den Zustand zwei größter Wirtschaften der Welt – der amerikanischen und chinesischen – und zeigen weitere Signale, die auf eine Weltrezession deuten können.