Die demografische Wandlung ist erst mal nach 50 Jahren sichtbar. Ebenso ging es mit der Fruchtbarkeitsziffer, die seit den Siebziger zu sinken begann. Cerberus, unser Programm zur Simulation der Fruchtbarkeitsrate, zeigt mit der wissenschaftlichen Genauigkeit, dass der Prozess des Austauschs der europäischen Bevölkerung schon begann und in 50 Jahren allgemein auffallend und unumkehrbar sein wird.
Seit den Siebziger wurden die westlichen Gesellschaften dermaßen unfruchtbar, dass sie kontinuierlich schrumpfen. Die Fertilität (d.h. die Zahl der Kinder pro eine Frau) ist deutlich niedriger als 2,1, also unter dem sogenannten einfachen Ersatzniveau. Eine Gesellschaft mit einer höheren Fertilität wird größer, mit einer niedrigeren kleiner. In den westlichen Gesellschaften (und auch in Japan) kommt eine demografische Implosion, die nach 40 Jahren seit dem Beginn des Rückgangs der Fruchtbarkeit zu Stande kommt. Der demografische Winter, so nennt man die Erscheinung, wird einen größeren Einfluss auf die Welt als Klimawandel haben, sodass er im Augenmerk der Politiker und Investoren stehen soll.
Laut offiziellen Angaben wird in der vorhersehbaren Zukunft die Bevölkerung Schwedens, Frankreichs und Hollands trotz einer niedrigen Fertilitätsrate steigen. Es scheint, dass die sinkende Bevölkerung Russlands den westlichen Politikern Freude bereitet. Sollten sie sich etwa nicht lieber um ihre eigene Haustür kümmern? Wie ist es möglich, dass es immer mehr Niederländer gibt, während die Zahl der Neugeborenen sinkt?
Um Überblick über die demografische Situation in Europa zu haben, entwickelte unser Gefira-Team das Computerprogramm Cerberus 2.0, dass anhand riesiger Datenmengen des Zentralen Statistikamtes (Central Bureau of Statistics) Modelle der Bevölkerungsentwicklung erstellt.
Der Cerberus berechnet die Zahl der Geburten und Sterbefälle für jedes Jahr von 1950 bis 2100, und anschließend erstellt ein Modell des vorgesehenen Wachstums der niederländischen Bevölkerung ohne Einbeziehung der Migration. Das Modell stimmt mit den offiziellen Daten bis zum Jahr 1980 überein (die blaue Linie auf dem Schaubild 1 unten). In den sechziger Jahren übertraf die Auswanderung die Einwanderung in den Niederlanden, und in den achtziger Jahren setzte eine massive Immigration ein, wodurch der Prozess umgekehrt wurde.
Figure 1
Einige Jahre, in denen ins Land fremde Bevölkerung strömt, bringen keine sichtbaren Folgen mit sich – so argumentieren die Befürworter der Migration und behaupten, dass 50 000 Ankömmlinge im Vergleich zu 14 Mio. Einwohnern (also 0,3%) bedeutungslos sei. Vielleicht, aber nur wenn das ein einmaliges Ereignis ist. Wenn das sich aber jedes Jahr wiederholt, führt es zum strukturellen Wandel der einheimischen Bevölkerung.
Der kumulative Effekt der Migration wurde nach 10 Jahren auffallend im Jahre 1980. Die Zahl der Bevölkerung Hollands stieg nach offiziellen Angaben des Zentralen Statistikamtes (die grüne Linie) deutlich schneller als das der Cerberus berechnete (die blaue Linie). Um 2015 erreichte die einheimische Bevölkerung ihren Höhepunkt von 15 Mio. Einwohnern, während die Gesamtbevölkerung nach dem Zentralen Statistikamt 17 Mio. erreichte und weiter anstieg. Die Zahl von 18 Mio. bleibt bis 2060 konstant, also bis zu dem letzten Jahr, für das das Amt die Prognose erstellte. Der Cerberus zeigt, dass 2015 die niederländische Bevölkerung dramatisch zu schrumpfen begann und dass bis 2060 nur 12 Mio. einheimische Niederländer übrig bleiben; am Jahrhundertende werden es nur 9 Millionen sein– sie werden also zur Minderheit. Der demografische Hemmschuh der Fertilität und Migration ist erst nach einer längeren Periode merkbar. Die niederländische Fertilität begann in den Sechziger zu sinken und erreichte 1973 den Punkt unter dem Ersatzniveau. Seit diesem Punkt reichen 42 Jahre und die einheimische Bevölkerung der Niederlanden beginnt zu schrumpfen. Der unausweichliche ethnische Umtausch in Europa, der am Ende des laufenden Jahrhunderts zu Stande kommt, setzte schon ein; ab 2030 wird der Prozess unumkehrbar sein.
Wir berechneten mit dem Cerberus, wie viele Migranten nötig wären, damit die niederländische Bevölkerung auf dem konstanten Niveau von 18 Millionen bleibt. Wir gaben in das Programm die Zahl der Bevölkerung von 1950 ein, und seit 1971 addierten wir dazu den 15%, 20% und 25% Anstieg der Migration. Es stellte sich heraus, dass die Zahl sich bei 18 Mio. stabilisierte beim Anstieg der Migration um 25%, also bei 45 000 Ankömmlingen pro Jahr, also ebenso wie es das Zentrale Statistikamt prognostiziert.
Der Cerberus zeigt, dass Holland 45 000 Migranten braucht, damit sich die Prognosen des Zentralen Statistikamtes bestätigen. Die Daten dieses Amtes sind Grundlage für die Pläne der Regierung. Die niederländischen Planer setzen eine konstante Zahl der Migranten voraus, ohne den abrupten Rückgang der Bevölkerung miteinzubeziehen. Das niederländische Establishment entschied sich offensichtlich für den ethnischen Austausch.
Figure 2
Um sich die Folgen der massiven Migration bewusst zu machen, muss man sich den Anstieg der Bevölkerung genauer ansehen. Wenn Migranten mehr Kinder als Niederländer bekommen, ist der Effekt nicht sofort zu sehen, die Migranten bleiben weiterhin eine Minderheit in der Gesamtbevölkerung, doch unausweichlich: beginnend von der Generation, in der mehr der Nicht-Niederländer geboren wird, werden die Niederländer zur Minderheit. Um die Dynamik der Bevölkerungsentwicklung zu veranschaulichen, teilten wir sie in drei Kategorien ein:
- Die kontinuierlich sinkende Zahl der Geburten der Niederländer ;
- Die kontinuierlich wachsende Zahl der Geburten der Nicht-Niederländer;
- Die konstante Zahl der Migranten
Die Kategorien zeigt das Schaubild 2.
2060 wird die niederländische Bevölkerung 50% ihres Zuwachses den außereuropäischen Ankömmlingen (orange) und Einwanderern (rot) verdanken; 2070 werden 50% aller Geburten die der Nicht-Niederländer sein. Ab diesem Zeitpunkt reichen weitere 25 Jahre, damit die einheimischen Einwohner zur Minderheit werden. Die Prognosen vom Cerberus sind sehr optimistisch, denn sie setzen eine Fertilitätsrate von 1,66 voraus, während unsere anderen Berechnungen zeigen, dass sie 1,5 betragen kann. Der Cerberus zeigt, dass die nächsten Jahrzehnte fürs Überleben der einheimischen Bevölkerung der Niederlande ausschlaggebend sein werden. 2060 überschreiten wir den Rubikon und somit den Wendepunkt, nach dem es keine Rückkehr mehr möglich ist: die Niederländer werden durch außereuropäischen Gesellschaften ersetzt. 2035, d.h. in 17 Jahren, wird der Gesamtanteil der Nicht-Niederländer in der Bevölkerung Hollands kaum vorstellbare 42% betragen. Die Maßnahmen zur Stimulation der Fertilität erweisen sich als erfolglos und kommen der Verbesserung der Fruchtbarkeit von Migranten zugute, die nicht aus Westeuropa kommen. In den siebziger und achtziger Jahren konnten sich die Migrantenfamilien mit sechs Kindern ausschließlich vom Kindergeld unterhalten.
Da der demografische Zusammenbruch in den westlichen Ländern allgegenwärtig ist, sieht es danach aus, dass wir, Europäer, allmählich von den Völkern Afrikas und Asiens ersetzt werden. Es ist fünf vor zwölf und wenn wir mit der Migration nicht Schluss machen, wird die niederländische Nation verschwinden.
The paid subscription version of Gefira explains the consequences of the massive demographic changes in the world for politicians and investors.