Der europäische Blickwinkel. Auf dem Weg in die Welt von Morgen.




Warum Russland uns allen so wichtig ist

Schon ein Schaubild genügt, um sich ein Bild davon zu machen:


Quellen: JPMorgan, Bloomberg

Als es letztens zu den Spannungen zwischen dem Westen und Russland kam, verteuerten sich deutlich nicht nur Erdöl, sondern auch die Edelmetalle. Palladiumpreis erkletterte schon im vergangen Jahr sein Allzeitshoch von fast 3000 Dollar pro Unze (28,35 Gramm). Zurzeit scheint es seine Korrektur angesichts drohender Engpässe im Falle eines Konfliktes mit Russland beendet zu haben. Das kostbare Metall gehört eher zu den Industriemetallen und fast die Hälfte der Weltproduktion ist in den russischen Händen (vor allem in Sibirien, wo Norilsk Nickel für 25 bis 30% der Weltproduktion sorgt). Die westlichen Entscheidungsgeber haben es sich kaum überlegt, als sie auf den Kollisionskurs mit Putin zu steuern begannen – ihr grüner Wandel, ihre grüne Revolution hängt in hohem Maße eben von diesem Rohstoff ab. Palladium wird in Katalysatoren zur Eindämmung der schädlichen Emissionen, vor allem in Benzinern, verwendet. Da in vielen Ländern die meisten Autofahrer wegen der neuen Vorschriften und Steuern vom Diesel zum Benziner umsteigen, steigt die Nachfrage nach dem Palladium. In den letzten Jahren kauften vorsorgliche, chinesische Firmen, den weltweiten Palladium-markt leer und die westlichen Trader müssen nun seinen immer höheren Preis in Kauf nehmen.

Man könnte in Hinsicht darauf auch einen Blick auf Südafrika – den zweitgrößten Weltproduzenten – werfen, aber, wenn man die dortigen Kosten- und Infrastrukturprobleme betrachtet, vergisst man die Lust auf Investitionen in dem Land schnell. Im vorigen Jahr sorgten z.B. die Buschbrände für anhaltende Stromversorgungsprobleme der dortigen Palladiumproduzenten. Außer den Bränden sorgt Eskom, der Hauptstromzulieferer im Lande, der nicht im Stande ist die Infrastruktur, intakt zu halten und auszubauen, für ständige Blackouts und Engpässe. Kabel, Transformatoren werden von der einheimischen Bevölkerung geklaut und Eskom-Angestellte sind so korrupt, dass sie ganz Afrika beneidet.

Ok., Sie müssen an Palladium nicht glauben. Aber sehen Sie sich die grüne Agenda in der ganzen Welt an – ihr eigentliches Ziel, wie es schon Dirk Müller in seinem Buch „Machtbeben“ längst sagte, sind die Wasserstoffautos, die Elektroautos mit Lithium-Batterien sind dabei nur eine Übergangsphase, da sie den Erdöl- und Erdgasproduzenten nicht in die Hände spielen. Die Brennstoffzelle im Wasserstoffauto, wie sein Name schon selbst sagt, wird mit Wasserstoff gespeist, und der lässt sich preisgünstig aus dem Erdgas erzeugen. So wird der grüne Wandel BP, Total, Chevron, aber auch nicht Rosneft und Gazprom schaden. Nun brauchen Brennstoffzellen viel Platin, um funktionieren zu können und sein Preis ist im Vergleich zu anderen Assets im Moment niedrig. Ganz zu schweigen von der Bedeutung des Metalls und anderer Edelmetalle für die Elektronikindustrie, wo seit dem Anfang der Pandemie der Chipmarkt tief in der Krise steckt.

Von der Bedeutung des russischen Erdgases an sich – als Rohstoffes für Heizung und Energieerzeugung – für die politische Sicherheit Europas wollen wir hier nicht sprechen, da Ihnen das Thema sicherlich von den Mainstream-meiden bekannt ist.

Mehr Empfehlungen und Erwägungen für treffende Investitionen finden Sie in unseren Bulletins.

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