Der europäische Blickwinkel. Auf dem Weg in die Welt von Morgen.




Das russische Herzland

Dies sind Auszüge aus dem Artikel, der in vollem Umfang zu lesen ist unter Gefira Financial Bulletin #68.

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Heutzutage sieht die Situation anders: In dem euroasiatischen Herzland macht China als eine aufsteigende Weltmacht Fortschritte (die Neue Seidenstraße), die Weltinseln werden weiterhin von den ehemaligen Seemächten kontrolliert (Frankreich kontrolliert die meisten Länder in Westafrika und Sub-Sahara politisch, wirtschaftlich und durch eine starke Militärpräsenz), vor der verstorbenen Queen kniet die Hälfte der Bewohner von entlegensten Ländern und Inseln nieder (in Zentralasien wohlbemerkt niemand) und Deutschland wurde von den USA, England und Frankreich nach dem Krieg zu einem Pufferstaat plattgemacht (vor allem, wenn es um die nationale Identität und Stärke geht) und entmachtet (ihre „Entscheidungsträger“ 1)Ist Scholz überhaupt ein Entscheidungsträger? können sich nicht entscheiden, ob sie weiter als Pufferstaat, ein bedeutendes westliches Land oder Handlanger Russlands agieren wollen.) Trotz der neuen Umstände bleibt die These von Mackinder aktuell und die neuen/alten Weltmächte bemühen sich um das Herzland.

Die „Kolonien“ der Zaren bekamen den Status von autonomen Republiken in der UDSSR bei den Bolschewiken, was Putin immer als ein Fehler einschätzte und ihre Autonomie in Frage stellte. Man könnte die Feststellung riskieren, dass die Bolschewiki zu einem gewissen Grade gegenüber den autonomen Republiken Soft Power einsetzten, während Putins Politik immer auf Kollisionskurs gegenüber den 21 autonomen Republiken ausgerichtet ist: Tschetschenien, Ossetien, Abchasien, Moldau sind die Beispiele dafür. Putin wollte und will den Fehler der Bolschewiki beheben, der nach dem Ende der Sowjetunion dazu führte, dass viele rohstoffreiche autonome Republiken wie Kasachstan, Aserbeidschan, Turkmenistan unabhängig wurden und dass Russland von seinen einstigen kolonialen Adern nicht mehr mit frischem Blut (Rohstoffen) versorgt werden kann. Der Westen hat es nicht verstanden, dass er mit seinem Versuch die Ukraine in seine angelsächsisch-, deutsch-, polnische Einflusszone anzulocken, die Beherrschung des Herzlandes bedroht. Daher der ganze Krieg. Würden Russen in Kanada eine autonome, russische Republik mit traditionellen, konservativen Werten, eine Republik, nehmen wir an, der so eng mit den sibirischen Völkern verwandten Indianer zu installieren versuchen und ihnen als First Nations tonnenweise Waffen liefern, was wäre aus den kanadischen Städten übriggeblieben? Spinnen wir? Nein! Den Gegner, die Freunde, das Ziel kann man sich in den heutigen Zeiten beliebig auswählen. Mag es paradox, unrealistisch und unbegründet sein, aber so sind eben die Kriege. Tauchen sie einmal auf, sind voll von idealistischen Widersprüchen und ihre Folgen sind schlimmer, als dass jemand hätte erwarten können. Und alle fragen sich immer: Warum so etwas im XXI. Jahrhundert? Na ja, weil sich der menschliche Geist und die geopolitischen Standpunkte nicht so schnell entwickeln wie etwa die Elektronik- und Unterhaltungsindustrie.
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Jakutien
Apropos „absurde“ Idee, dass Kanada von Russen besetzt wird: Jakutien, eine autonome Republik in der Sowjetunion und in der Russischen Föderation, kann zum nächsten Ziel Westens werden. Auf einem Gebiet von der Größe Indiens lebt da im Durchschnitt ein Mensch pro Quadratkilometer. Eigentlich leben alle in Jakutsk oder in kleinen Städten, ansonsten gibt es da nur menschenleere, vom Frost durchdrungene, aber dafür ressourcenreiche Großgebiete. „Eine Sage erzählt, dass Gott, als er die Erde erschuf, einen Engel mit einem Sack voller Reichtümer über Sibirien geschickt hat. Als dieser Jakutien überflog, wurden ihm vor Kälte die Finger steif, und er ließ alles fallen. Die ganzen Reichtümer, Silber und Platin fielen auf die Erde. Aus Zorn über seinen Verlust strafte er jedoch diese Region mit ewigem Winter.“
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References   [ + ]

1. Ist Scholz überhaupt ein Entscheidungsträger?

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