Die Vereinten Nationen präsentierten einen Bericht zum Thema Migration unter dem Titel Wie kann man bewirken, dass Migration für alle günstig wird. 1)Launch of Migration Report: Making Migration Work for All, YouTube 2018-01-11; Migration ‘Positive Global Phenomenon’ that Powers Economic Growth, Reduces Inequalities, Says Secretary-General at Report Launch, UN Meetings Coverage and Press Releases 2018-01-11. Während der Sitzung hielt der UNO-Generalsekretär António Guterres die Rede, anschließend meldete sich Louise Arbour, die UN-Sonderbeauftragte für Internationale Migration, zu Wort, die über die Worte seines Vorredners entzückt war. Auch andere Teilnehmer der Sitzung überschütteten ihn mit Lob. Der Bericht wurde auch als UNO-Dokument veröffentlicht.2)Document A/72/643, United Nations General Assembly 2017-12-12.
In seiner Rede sagte der Generalsekretär unter anderem (Hervorhebungen durch Fettdruck vom Autor):
Lassen Sie mich unterstreichen: Migration ist ein positives globales Phänomen. Sie fördert Wirtschaftswachstum, reduziert Ungleichheit, verbindet Gemeinschaften und hilft uns mit der Herausforderung des demografischen Wandels und der schrumpfenden Bevölkerung umzugehen (…) Regierungen, die der Migration Steine in den Weg legen – oder die Arbeitsmöglichkeiten für Migranten begrenzen – schaden ganz unnötig ihren Wirtschaften, da sie den Prozess erschweren, mit dem die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes je nach Bedarf rechtsgemäß erfüllt werden könnten. Was noch schlimmer ist: auf diese Weise ermutigen sie zur illegalen Einwanderung. Die jungen Migranten, denen legale Einreise untersagt wurde, greifen auf illegale Migration zurück. (…) Die beste Methode, der illegalen Migration ein Ende zu setzen ist es (…) mehr legale Migrationskanäle durch die Regierungen zu schaffen.
Der Kommentar unten ist eine Gegenstimme eines Osteuropäers.
Es existieren uns unbekannte Machtzentren, es existieren die Kräfte, die für uns die Zukunft, die strahlende Zukunft planten, wo das globale Glück und der Frieden in der ganzen Welt herrschen werden, und die Beziehungen unter den Menschen wie unter zwei Brüdern (Oops! Entschuldigung – unter zwei Schwestern auch, oder auch zwischen beliebigen Menschen, auch wenn sie sich mit keinem Geschlecht identifizieren) aussehen werden. Die Ingenieure unserer Zukunft glauben uns, den normalen Sterblichen, überlegen zu sein und deswegen wissen sie, was für uns am besten ist. Sie leben in Luxusbezirken, tragen elegante Kleider, absolvierten renommierte Universitäten und genießen das Leben. Jeder von uns, der durchschnittlichen Sterblichen, kann sie nur beneiden.
Lassen wir uns sie unter die Lupe nehmen. Der/die ehrwürdige Vertreter/-in der Türkei oder Irlands, oder eines beliebigen anderen Landes steigt in das Flugzeug ein und fliegt mit der Business Class zu verschiedenen Ecken der Welt, wo er/sie mit allen Ehren empfangen, in Luxushotels untergebracht, zu Partys und zu UNO-Sitzungen eingeladen wird, um etwa 3 oder 10 Minuten lang vom Zettel einen Text vorzulesen, der von einer anderen Person geschrieben wurde und voll von gottesfürchtigen Seufzen und Stoßgebeten ist. Diese Vertreter vereinen ihre Gedanken jenseits unserer Vorstellungswelt und rezitieren eine Litanei abgedroschener Phrasen, von denen wir erfahren, dass die Vertreter Herausforderungen annehmen, um die Menschenrechte kämpfen, für die Würde des Menschen sorgen, die gemeinsame oder kollektive Verantwortung übernehmen, neuen Herangehensweisen aufgeschlossen sind, die nachhaltige Entwicklung planen und überhaupt einen wertvollen Beitrag leisten oder sich aktiv daran betätigen (oder – je nach dem Text auf dem Zettel) oder teilnehmen, bessere Möglichkeiten für alle und für jeden einzelnen zu schaffen, unabhängig (Ja, das habt ihr richtig erraten!) von seinem Geschlecht, von seiner Rasse, Nationalität oder Religion und konzentrieren sich auf den Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus und auf die für Migranten kränkende Sprache. Engel in menschlicher Gestalt.
Solche Rhetorik kenne ich aus der eigenen Erfahrung. Ich las die Reden der kommunistischen oder sozialistischen Arbeiterparteien in Osteuropa, oder hörte ihnen zu. Sie kämpften auch um den Frieden und Fortschritt in der Welt und um den Internationalismus, sie auch – ja, ja, es ist kaum zu glauben! – stellten sich als Anhänger der unausweichlichen, angeblich unumkehrbaren geschichtlichen Wandlungen vom globalen Ausmaß dar. Ich kann mich ganz gut daran erinnern: damals gab es auch keine Alternative. Alle mussten sich unterordnen (oder mindestens den Mund halten), oder man wurde zum Abfall der Geschichte; wenn man Glück hatte, denn diejenigen, die sich widersetzten, wurden von der Maschinerie der Güte der Wohltäter wie von einer Straßenwalze plattgewalzt. Die Aufwiegler wurden als Volksfeinde eingestuft.
Ich habe ein Vorgefühl, ich sah und hörte das schon mal irgendwo. Die Mächte, die mittels der UNO oder der EU handeln, geben dir keine Wahl: entweder unterordnest du dich, oder wirst Nationalist, Rechtsradikale oder Rassist genannt, und die Bezeichnungen sind in ihrem Mund eine Art Anprangerung. Migrationen darf man nicht “Nein” sagen: man kann lediglich darüber sprechen, wie sie sinnvoll zu nutzen sind. Sogar die Wörter, die man gebraucht, wenn man die Bevölkerungsströme beschreibt, sind vorgeschrieben. Manche Wörter sind verboten, manche werden aufgezwungen. Die Veränderungen sind mit ganzer Seele zu akzeptieren. Der Widerstand wird bestraft. Es ist doch besser, auf die zu hören, die alles besser wissen. Du sollst sich alle erdenkliche Mühe geben, damit das Programm der Partei auch zu deinem Programm wurde. Na ja, du wirst in einer neuen Realität leben müssen, im Gegensatz zu ihnen…
Sie haben Glück. Derjenige, der die Rolle unseres Gurus und des Erlösers der Menschheit ergatterte, der fliegt Business Class, besucht mal Ankara, mal Lissabon (heute Dublin, morgen Marseille), hält sich in den besten Hotels auf, probiert von verschiedenen Küchen (es ist doch die Lieblingsbeschäftigung der Intelligenz in aller Welt), anschließend nimmt er an einer Sitzung teil, wo seine einzige Aufgabe ist es, den vorbereiteten Text vorzulesen und sich den Claqueuren anzuschließen, wenn migrationsfördernde Beschlüsse gefasst und Erklärungen ausgegeben werden. Ja, sie haben das große Los gezogen. Der Gewinn ist wunderbar: sie genießen das Leben, schwelgen in der Aura der Teilnahme am besonders wichtigen Werk, bekommen einen großzügigen Lohn, mehr noch – sie haben das unglaubliche Privileg, es glauben zu können, dass alles, was sie machen dem edelsten Ziel dient: dem Glück der Menschheit!
So sind die Menschen, die am Herd des globalen Programms der Vermischung der Rassen, Nationen, Glauben und Sitten mitwirken. Es sind Glückspilze, Gesichter, die von uns unbekannten Mächten ausgewählt wurden, denen die Aufgabe der Veränderung der Welt anvertraut wurde. Es sind die Schüler von Rousseau, Diderot und Voltaire; die Apostel von Marx, Trotzki und Popper; die Schüler der Frankfurter Schule, die Leser von Richard Coudenhove-Kalergi, die Anhänger der Globalisierung.
Wie wollen sie uns selig machen? Sie wollen uns selig machen, indem sie eine sichere, geplante und regelmäßige Migration in die Wege leiten. Warum wollen sie uns mit der sicheren, geplanten und regelmäßigen Migration beglücken? Da sie für uns unausweichlich und günstig sei. Für wen sei sie günstig? Für die Länder, die Migranten aufnehmen, für die Länder, die sie schicken und für die Migranten selbst. Für alle. Wie wollen sie sich mit dieser unausweichlichen und günstigen Migration in aller Welt beschäftigen? Indem Ländern aufgezwungen wird, das globale Abkommen zur Migration zu unterzeichnen, im Rahmen dessen die Regierungen anerkennen werden, dass die Bevölkerungsströme eine natürliche Erscheinung sind und somit die Migration verwalten werden, sie also weder begünstigen noch anhalten werden. Warum sollten die Regierungen dieses globale Abkommen zur Migration unterzeichnen? Einfach aus dem Grund, dass die Migration ein Wundermittel gegen alle Probleme der Menschheit sei, wie etwa Ungleichheit der Einkommen, demographische Explosion, oder die Alterung der Gesellschaft, wirtschaftliche Rückständigkeit oder Verletzung der Menschenrechte und der Rechte (verschiedener) Geschlechter (Ja! Der Rechte verschiedener Geschlechter!)
Im Klartext: ihr Plan zielt darauf hin, die Nationen, Glauben und Rassen abzuschaffen. Nur dann, daran glauben sie, werden der Frieden in der Welt und die nachhaltige Entwicklung in der Welt herrschen. Ist das aber ihr echter Plan, oder nur verführerische, liebevoll klingende Erklärungen? Was wollen sie denn eigentlich? Was geht hinter den Kulissen vor? Es ist an ein Theater ähnlich. Der Regisseur des Spektakels lässt einen Teil der Bühne hell beleuchten, auf der ein Drama aufgeführt wird, und der Rest bleibt im Dunkeln. Die Zuschauer konzentrieren sich natürlich darauf, was sie sehen. Unterdessen beschäftigt sich das Team in den dunklen Kulissen mit einem Wechsel der Szenerie. In der nächsten Szene wird das Publikum überrascht.
Die sagen uns, dass die Migration für alle günstig sei. Warum müssen also Menschen davon überzeugt werden? Na! Die Autos, Computer und Handys verbreiten sich wie Feuer auf der trockenen Steppe, ohne dass jemand die Zeit dafür verschwendet, die Menschen, die an allen Ecken und Enden der Welt leben, davon zu überzeugen, dass sie nützlich sind. Merkten das unsere Gurus etwa nicht? Wären die Migranten so ein Schatz, würden sich die Regierungen um sie bemühen, ja sogar würden auf sie auf allen Kontinenten jagen, und zwar so, dass die migrationsfördernden Behörden ihnen maximale, und nicht minimale Migrationsquoten bestimmen müssten. Nicht wahr, ehrwürdige Vertreter?
Sie wollen uns also beglücken, indem sie Migration und die nachhaltige (ich schwärme wirklich für das Wort – es ist so klebrig und ansteckend) Entwicklung (und Gleichheit, und Menschenrechte und die ganze uns bekannte Litanei der Stoßgebete) in die Wege leiten.
Der Haken liegt darin: was soll man mit solchen Menschen wie ich tun, die sich für solche Vision der Zukunft nicht begeistern? Was soll man mit uns tun, die sich die nachhaltige Entwicklung und alle Nutzen, die Migration mit sich bringt nicht wünschen? Was werdet ihr mit mir machen, wenn ich trotzdem lieber in einem einheitlichen (wenn es um Rasse, Nation und Glauben) Land leben würde? Und von solchen Menschen gibt es Millionen (und ihr wisst es doch gut, dass es von uns Millionen gibt). Ihr lasst uns psychologisch Gehirne waschen? Oder schickt ihr uns zur psychiatrischen Hormontherapie?3)Oxitozin, Soma der Zukunft, Gefira.Oder werdet ihr uns das Leben schwer machen, die Berufskarrieren vernichten? Oder dem Ostrazismus aussetzen? Ihr werdet euch über uns lachen, mit Bußgeld bestrafen, in den Kerker werfen, oder…? Ja, ich weiß, ihr seid Gegner der Todesstrafe, aber wenn es heikel wird…? Wir kennen doch das Schicksal derjenigen, die die Segen der französischen, bolschewistischen und vieler anderer Revolutionen nicht zu schätzen wussten. In aller Welt, in der ganzen Geschichte.
Wisst ihr was, ihr ehrwürdige oder Sondervertreter, ihr Exzellenzen (übrigens: warum gebraucht ihr Titel der Adligen, ihr, Befürworter der Gleichheit?)? Wisst ihr was? Ich habe Recht, Recht als ein Mensch, wenn euch der Begriff so gefällt, allein unter den seinesgleichen leben zu wollen oder sich das zu wünschen und euer Programm abzulehnen. Wollt ihr mir das Recht verbieten?
References
1. | ↑ | Launch of Migration Report: Making Migration Work for All, YouTube 2018-01-11; Migration ‘Positive Global Phenomenon’ that Powers Economic Growth, Reduces Inequalities, Says Secretary-General at Report Launch, UN Meetings Coverage and Press Releases 2018-01-11. |
2. | ↑ | Document A/72/643, United Nations General Assembly 2017-12-12. |
3. | ↑ | Oxitozin, Soma der Zukunft, Gefira. |