Der europäische Blickwinkel. Auf dem Weg in die Welt von Morgen.




Die Weltwirtschaft verliert ihre wertvollste Ressource

Der aktuelle Zustand der Finanzmärkte und der Weltwirtschaft hängt von einer einzelnen Ressource ab, über die sich niemand zu sprechen traut, weder die renommierten Ökonomen, wie Paul Krugman oder Robert J. Shiller, noch die Andersdenkenden wie Max Keiser und Jim Rickards. In privaten Gesprächen sagten uns die Manager der Zentralbanken, dass sie davon Bescheid wüssten, dass keine der bestehenden Wirtschaftstheorien und keins der Wirtschaftsmodelle zu der neuen Situation passt. Dennoch wird dies nicht in ihren öffentlichen Reden und Vorträgen thematisiert; da beschäftigen sie sich lieber mit Themen wie Bilanzen und Konjunkturzyklen. Das Ganze erinnert an eine Familie, wo eine Verwandte unheilbar krank ist: jeder weiß, dass sie sich nie wieder von der Krankheit erholen wird, aber niemand will darüber sprechen.

Alle produktiven Nationen, egal ob in Ostasien oder im Westen, haben den Höhepunkt ihrer 250-jährigen Entwicklung erreicht. Selbst die verheerendsten Kriege konnten es nicht verhindern, dass ihre Bevölkerung langfristig wuchs. Erst jetzt, während vieler Jahrzehnte des Friedens und Wohlstands, ist die Zahl der Einwohner der entwickelten Länder zurückgegangen und der Trend geht weiter. Das Phänomen ist nicht auf Hunger oder Naturkatastrophen zurückzuführen, sondern bloß auf die Tatsache, dass Menschen keine Kinder haben möchten.

Gefira #25 Im Handumdrehen von TTIP zu Handelskriegen

  • Trump konzentriert sich auf Asien, während die EU weiter zerfällt
  • Saudi-Arabiens Vision 2030: Die Saudis haben das Vertrauen in ihre eigene Nation verloren
  • Nordkorea bietet gewaltige Investitionsmöglichkeiten
  • Lithium und Brennstoffzellen – investieren in Zukunft der Automobilbranche

Japan ist ein ökonomischer Leithammel. Das Land ließ die Masseneinwanderung nicht zu, seine Bevölkerung schrumpfte in den Jahren 2006-2016 um 0.5%, der Ölverbrauch sank um 22%, die Zahl der verkauften Autos um 7% und das BIP um 4%.

Japan ist das erste Land, das mit der neuen Wirklichkeit zurechtkommen werden muss und Investoren müssen ihre Denkrichtung ändern, um zu begreifen, was diese neue Wirklichkeit für sie bedeutet. In der Vergangenheit endete jeder Konjunkturzyklus mit einem höheren BIP, nach jedem Ab- kam ein Aufschwung und die Wirtschaft wuchs. In der Zukunft wird alles ganz im Gegenteil sein: jeder Konjunkturzyklus wird mit einem niedrigeren BIP und einer schrumpfenden Wirtschaft enden. Die schrumpfende Bevölkerung hat ökonomische Konsequenzen zur Folge. Ölverbrauch sinkt, Autoverkauf verzeichnet Verluste, und das BIP wird nur niedriger und niedriger. Das Paradox ist dabei, dass die Gesamtwirtschaft schrumpfen wird, doch die Lebensqualität der Menschen in USA, Europa und Japan wird besser als vorher sein. Wieso? Weil die Entvölkerung eine kleinere Abhängigkeit vom (fremden) Erdöl, eine niedrigere Umweltverschmutzung, niedrigere CO2-Emissionen, weniger Staus, mehr Raum und Überfluss an Nahrungsmitteln bedeutet. Es ist der finanzielle Sektor, der durch die neue Wirklichkeit betrübt wird, nicht die Menschen selbst. Ohne die Unterstützung von Zentralbanken hat das westliche Finanzwesen keine Chancen die fortschreitende Entvölkerung zu überleben – Entvölkerung, also eine Periode, in der Menschen immer mehr sparen und immer weniger Geld ausgeben. Eine Wirtschaft im Aufschwung investiert in Geschäfte, die allen Gewinne bringen sollen, eine Wirtschaft ohne Aufschwung ist ein Nullsummenspiel, und in einer rückgehenden Wirtschaft verlieren alle Investoren. Das ist der Grund, warum Zentralbankiers die Negativzinsraten in Betracht ziehen. Das alles sind blinkende Warnsignale für uns.

Die amerikanischen und europäischen Entscheidungsträger, die mit solcher Realität konfrontiert wurden, entschieden sich für eine Wiederbesiedlung ihrer Kontinente. Wenn der ethnische Austausch in demselben Tempo vorgehen wird, werden die westlichen Bevölkerungen bis zu 50% mit Menschen aus der dritten Welt ersetzt werden.

Das Establishment in Washington begann eine früher nie gesehene Zahl der Migranten aus Lateinamerika aufzunehmen, während die Erweiterung der EU den Mangel an Menschen in Westeuropa ausglich, mindestens vorläufig. Unter der Fahne der freien Mobilität bei der Arbeitssuche erhielten Deutschland, Großbritannien und die Niederlande eine nötige Zahl der Einwanderer aus Zentraleuropa: dieser Teil des Kontinentes wurde auf diese Weise seiner Jugend beraubt. Dadurch wurde z.B. die polnische Bevölkerung in der Altersgruppe zwischen 15-20 um 30% kleiner. Jetzt ist die Ukraine dran, ihre Jugend an Westeuropa zu verschenken. Nach dem Aufruhr von 2014 in Kiew hastete die EU überstürzt, um den ukrainischen „Patrioten“ das Recht auf die Einreise in die EU ohne Visum zu bewilligen, damit sie ihr (angeblich von ihnen so geliebtes) Heimatland verlassen können.

Demographische Daten sind ziemlich exakt und ein überzeugender Indikator des kommenden Zusammenbruchs. Peter Sutherland, ein ehemaliger Goldman Sachs-Bankier, wurde zum Fürsprecher der Massenmigration. 2008 sagte er: “Reiche Länder sollten es nicht versuchen, Migration aus den armen Ländern, sogar während der Stagnationsperioden der Wirtschaft, einzuschränken.”

Leider wird Migration zugelassen, doch nicht um etwa den Armen zu helfen – es gibt ja zu viele Arme in der Welt – Migration wird zur Wiederbesiedlung Europas genutzt. Migration betrifft also Volkswirtschaft und Finanzwesen.

Alle Theorien, alle Modelle der Wirtschaft, Finanzwelt und Märkte, die wir kennen, wurden entwickelt, als die europäischen Bevölkerungen wuchsen. Die globale Wirtschaft ist von der industrialisierten Welt abhängig. Ohne Europa hätten die Scheiche von Dubai in das Leben in den Zelten zurückkehren müssen, in Afrika hätten ungefähr 90 Millionen anstelle von 1.2 Milliarden gelebt, und die USA wären heute ein spärlich bevölkertes Land mit einigen Nomadenstämmen gewesen.

Prestigevolle Beratungsunternehmen erklärten ihren Unternehmenskunden, dass alle Gesellschaften im Grunde genommen gleich sind, und auch wenn sie nicht im Westen angesiedelt sind, dazu fähig sind das westliche Wirtschaftssystem zu übernehmen. Die Afrikaner müssten laut ihnen nur ihre Gesetze ändern, und sie seien ab dann nun sofort so produktiv, sorgfältig und leistungsfähig wie Europäer. Solche Fachgelehrte behaupten, dass beim Zusammenbruch des Autoverkaufs in Europa, der chinesische Markt den Staffelstab übernehmen wird, und wenn es auch da Überangebot geben wird, dann haben wir noch Indien, und dann – vermutlich etwa um 2040 – kommen die Afrikaner – das sollten angeblich unsere neuen Kunden sein.

Wir sind der Ansicht, dass die Wirtschaft der Welt in Ostasien und im Westen konzentriert ist, und alle anderen Wirtschaften nur ihre Trabanten sind, was sich, mindestens in der vorhersehbaren Zukunft, nicht ändern wird. Wenn der Westen zusammen mit Ostasien zusammenstürzt, folgt auch der Rest der Welt. Wenn die westlichen und ostasiatischen Länder es aufgeben, sich für die afrikanischen Länder einzusetzen, wird der schwarze Kontinent im steilen Niedergang begriffen sein. Wir möchten hier daran erinnern, dass alle afrikanischen Länder von den Nahrungsmittelimporten abhängig sind, die sie mit den Exporten von ihren Rohstoffen finanzieren. Afrika kann seine Bevölkerung auf dem Niveau von heute unmöglich weiterhin ernähren, geschweige ihre Verdoppelung innerhalb der nächsten 25 Jahre. 50% der afrikanischen Jugend ist jünger als 25. Die Beratungsfachleute von Ernst&Young nannten diese Jugendlichen „die demographische Dividende“, eine Schatzkiste für die Multis, die von diesen internationalen Konzernen entdeckt werden soll. Wenn diese Unternehmen sich mit den Jugendlichen nicht in Afrika zu bereichern wissen, sollen sie sie nach Europa holen – wir sind Augenzeugen dieser „Investition“. Die Migration von heute, die als Krise bezeichnet wird, wird durch eine einflussreiche Lobby organisiert und unterstützt.

Das Finanzen-Bulletin von Gefira erscheint einmal pro Monat. Das Gefira-Team bereitet jährlich zehn Ausgaben des Bulletins vor, in denen treffende Prognosen zum Thema Energie und Politik präsentiert werden.

Von der Wahl Trumps zum Präsidenten bis zum Anstieg des Ölpreises und der Bitcoin-Rally – darüber schrieben wir, bevor es alles passierte

Nach Ansicht des Gefira-Teams wird die nächste Systemkrise um 2020 kommen, wenn der Ölpreis zum Preis von 100 Dollar zurückkommt und die Zahl der Rentner in Deutschland sich drastisch erhöhen wird. Auf dem Alten Kontinent besteht ein hohes Risiko des Krieges. Jedoch ist es nicht Russland das Land, das uns am meisten gefährdet, sondern die Türkei.

Die Investoren sollen sich nicht auf die Märkte der Schwellenländer, nicht auf staatliche oder private Verschuldung konzentrieren, sondern auf die schrumpfende Bevölkerung in den hochentwickelten Ländern. Japan ist das erste Land, das die Folgen der schrumpfenden Bevölkerung erlebt und aus diesem Grund eine außerordentliche finanzielle und steuerliche Politik verfolgt. Die sinkende Zahl der Einwohner Europas und der USA wird verheerende wirtschaftliche Konsequenzen haben, und 2025 wird sich auch China dem Klub der aussterbenden Nationen anschließen.

Abgesehen von China und Russland ist Wirtschaftswachstum in Afrika, im Mittleren Osten und in Südasien von den entwickelten Ländern abhängig, die einem drastischen Rückgang ihrer Bevölkerungen gegenüberstehen.

In dem Gefira-Bulletin bieten wir Ihnen Vorschläge für ihre Investitionen an und präsentieren eine kohärente Zukunftsprognose aus einer makroökonomischen Perspektive.

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Ein Kommentar auf “Die Weltwirtschaft verliert ihre wertvollste Ressource

  • Eine sehr interessante Begründung für die Migrationskrise. Nur eines passt nicht zu dem gesamten Vorgang: Niemand (weder Regierungen noch die einflussreiche Lobby) hat bisher auch nur ansatzweise ernsthaft versucht, die Geburtenraten der schrumpfenden westlichen Bevölkerungen zu erhöhen. Es wurden keine wirklichen Anreize zum Kinderkriegen gesetzt, die man zuhauf hätte setzen können.
    Und als Alternative zur einheimischen Bevölkerung holt man sich nun zum Großteil ungebildete, kulturell komplett gegenläufige und durch die Konflikte dort vor Ort psychisch kaputte Leute rein, die durch ihre zukünftige Wirtschaftsleistung und ihren Konsum das Finanzsystem retten sollen? Irgendwie passt das doch nicht. Die Förderung einheimischen Nachwuchses wäre unter´m Strich doch viel billiger und langfristig effektiver.
    Wie passt das zusammen? Irgendwie gar nicht. Höchstens als Verzweiflungstat der Regierungen. Was aber auch nicht sein kann, denn die setzten seit Jahrzehnten und bis heute keine echten Anreize zum einheimischen Kinderkriegen, sondern klagen nur über die Demographie.

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