Die Idee einer einzigen Zivilisation für alle ist unmenschlich und absurd

Putins Valdai-Rede vom 5. Oktober 2023

Am 5. Oktober 2023 hielt der russische Präsident Wladimir Putin eine Rede während einer Konferenz des 20. Internationalen Diskussionsklubs in Sochi. In seiner Rede ging er auf die aktuellen politischen Ereignisse und Tendenzen ein, ohne jedoch Namen zu nennen oder einen Bezug zur Ukraine herzustellen. Der russische Präsident äußerte sich über die Ideologie des Westens und die Haltung Russlands dazu bzw. die russische Antwort darauf. Die Rede lässt sich in einen Teil, der den Westen kritisiert, und einen Teil, der Moskaus Sicht auf die Weltpolitik darlegt, unterteilen.

Hier ist der antiwestliche Inhalt:

Die westliche Welt, der Begriff, der in jeder Hinsicht auf die anglophone Welt hinausläuft, hat nach Ansicht des russischen Führers und höchstwahrscheinlich auch der russischen Führungseliten eine Erfolgsbilanz, die darin besteht, dass sie immer versucht hat, den Globus zu dominieren, dass sie immer das Sagen haben wollte, indem sie den anderen Ländern Regeln und Prinzipien auferlegt hat, an die sie sich halten sollten, oder diese Regeln und Prinzipien wurden ihnen mit dem Knüppel aufgezwungen.

Der Westen braucht immer einen Feind, einen Antagonisten, einen Schurkenstaat, weil ein äußerer Feind dazu dient, der Bevölkerung die inneren Probleme zu erklären, und weil ein äußerer, furchterregender Feind die Bürger eines Landes um ihren Führer oder ihre Führer schart. Der Westen wird von Eliten geführt, die nicht die Interessen ihrer Nationen verfolgen, sondern in ihrer Selbstverherrlichung bereit sind, das Wohlergehen ihrer Nationen aufs Spiel zu setzen, um die Vorherrschaft an diesem oder jenem Punkt der Erde zu erlangen.

Der Westen definiert einen Feind als jeden – einen Staat, ein Land, eine Nation, einen Führer, ein politisches Gebilde –, der sich nicht dem Diktat des Westens unterwerfen will, der nicht gefügig genug ist, der sich nicht herumkommandieren lässt, der sich nicht der Idee anschließt, dass es eine globale Zentralmacht und globale Werte gibt, die eingehalten werden müssen. 

Präsident Wladimir Putin erläuterte daraufhin die von den russischen Behörden vertretene Weltsicht.

Erstens: Es gibt nicht mal eine einzige Zivilisation, die den gesamten Globus beherrscht, sondern viele Zivilisationen, von denen keine besser oder schlechter ist als die andere, und die alle Anerkennung und Respekt verdienen. Folglich gibt es weder universelle Regeln, die von der gesamten Menschheit eingehalten werden müssen, noch kann es ein politisches Konzept einer globalen Welt geben.

Zweitens sollten internationale Probleme nicht von einer ausgewählten Gruppe politisch dominanter Einheiten gelöst werden; sie sollten auch nicht von allen Nationen angepackt und angegangen werden: Sie sollten vielmehr von den Betroffenen diskutiert und gelöst werden.

Drittens sollten sich die Nationen von der vom Westen aufgezwungenen Idee lösen, Blockpolitik zu betreiben. Die Nationen haben ihre eigenen, individuellen, separaten Interessen. Es gibt keine Blockinteressen, oder die so genannten Blockinteressen laufen darauf hinaus, die Interessen des Hegemons des Blocks zu sein.

Viertens. Russland strebt keine territoriale Expansion an (das war der einzige direkte Hinweis – wenn auch ohne Nennung des Landes – in der Rede auf den andauernden Krieg in der Ukraine); Russland ist das größte Land der Erde und wird in den kommenden Jahren damit beschäftigt sein, die riesigen Landstriche in Sibirien zu erschließen und zu verwalten.

Die drei größten Gefahren für die Niederlande

I. Die Demographie

Die indigene Bevölkerung der Niederlande befindet sich im steilen Niedergang. Die Scharen der hergeholten Migranten füllen die Arbeitsämter nicht, sie füllen die Taschen der Gangs und der Bauherren, die für die Migranten durch die Regierung finanzierten Wohnsiedlungen bauen. Gigantische Sozialtranfers für Migranten sollen sie ermutigen, nicht zu arbeiten und viele Kinder zu haben, damit die demographische Lücke der Niederlande gefüllt wird. Doch die demographische Lücke sollte eher mit arbeitenden Fachkräften ersetzt werden und nicht mit den bildungsfernen Neuankömmlingen aus der dritten Welt, die nur kassieren und nichts produzieren. Menschen, die etwa bei ASML arbeiten, sind in die Niederlande nicht mit Schlauchbooten durchs Mittelmeer nach Rotterdam gekommen. Es sind oft Ausländer, die aber einen harten Bewerbungsweg durchgehen müssen und gezielt gewählt werden.

Wie unser Redaktionskollege mit seinem Team einst mithilfe der Software Cerberus 2.0 berechnete, werden die Niederländer spätestens 2070 eine Minderheit in ihrem Land sein. Die demographischen Entwicklungen haben wir in einem kurzen Video veranschaulicht.

In den schönen Niederlanden der Zukunft wird alles anders. Die Feste werden ganz anders gefeiert, z.B. der 5. Dezember. Der Schwarze Peter (Zwarte Piet) wird den weißen Bart von Nikolaus tragen und der weiße Nikolaus wird ihm dienen. So gehört es sich in der neuen schönen Welt ohne Rassismus.


Der Nikolaustag (Pakjesavend) hat sich seit 1664 nicht verändert, als Jan Stehen sein “Het Sint Nicolaasfeest” malte (Rijksmuseum, Amsterdam).

II. Der Euro

Die Niederländer sind arbeitsam und werden gleich erst mit 67 in die Rente gehen können. Wie sind damit Italien und Frankreich, die Länder in der gemeinsamen Eurozone, vereinbar, wo der Renteneintrittsalter 62 Jahre beträgt?

In den niederländischen Eliten sind nicht alle blind. Der ehemalige Finanzminister Hans Hoogervorst behauptet seit langem, dass der Euro nicht mehr tragfähig ist. In einem Interview mit der Tageszeitung De Telegraaf sagte der Wirtschaftswissenschaftler: “Wenn die Niederlande jetzt der Eurozone beitreten und die Einheitswährung einführen würden, wäre das Wahnsinn (De Telegraaf).”

Hoogervorst verschonte auch die Europäische Zentralbank (EZB) nicht, die seit Jahren die Schulden der schwachen Länder der Eurozone finanziert. “Aufgrund der Politik der EZB in verschuldeten Ländern wie Italien dachte man, dass alle Bremsen gelöst werden könnten.”

Auch der ehemalige DNB-Chef Professor Lex Hoogduin steht der Einheitswährung kritisch gegenüber:

Die Eurozone hat fast alle in den 1990er Jahren vereinbarten Regeln ignoriert und nimmt nun die Merkmale einer lateinischen (südeuropäischen oder französisch-italienischen) Währungsunion an. Eine solche lateinische Währungsunion hat unter anderem eine hohe Inflation und niedrige Zinssätze, und in einem solchen Umfeld ist ein kapitalbasiertes Rentensystem unhaltbar,“ so Hoogduin. „Die Niederlande sind das einzige der 19 Länder der Eurozone, das ein solches kapitalbasierte Rentensystem hat. Die Ersparnisse der Rentner in einem solchen kapitalbasierten System schmelzen bei hoher Inflation und niedrigen Zinssätzen dahin.“ Hoogduin stimmt mit dem damaligen VVD-Vorsitzenden Frits Bolkestein überein, der bereits vor der Jahrtausendwende davor warnte, dass sich das niederländische Rentensystem in der Eurozone als unhaltbar erweisen würde (Wynias Week).

III. Der Ökoterror

Es scheint, dass die Zeiten der zentral geplanten Wirtschaft der Vergangenheit des Ostblocks angehören, doch wenn man sich die allerlei Begrenzungen, Limits, Emissionsgebühren der EU anschaut, könnte man sagen, dass der Sozialismus und Lenin im Westen weiterleben. Der ökologische Totalitarismus scheint insbesondere in den Niederlanden einen hohen Tribut zu fordern.

Die zentralen Planer der Niederlande haben vor einem Jahr beschlossen, die Stickstoff- und Ammoniakemissionen bis 2030 zu begrenzen. Ziel war es, die Emissionen bis 2030 um 50 Prozent zu senken, in einigen Gebieten des Landes sogar um bis zu 70 Prozent, was die Reduktion der landwirtschaftlichen Produktion um ein Drittel bedeuten würde. Wie überrascht waren die Kumpels von Mark Rutte, die alten, „liberalen“ Revolutionäre, als die Bauern auf die Straßen gingen, als das Grundstück rund um das Haus der für die Ökoreform verantwortlichen Ministerin mit frischem Mist dick bestreut wurde. Die grünen Revolutionäre intervenierten ganz im Stil der roten Garden: bei Heerenveen wurde scharf auf die Demonstranten geschossen, denn die Regierung von Rutte lag der Baubranche und Industrielobby auf der Tasche: ein solch radikaler Plan zur Verringerung der Stickoxid- und Ammoniakemissionen war nur ein Vorwand für die Enteignung oder die Umwandlung von landwirtschaftlichen Flächen in Industrieflächen oder Siedlungen für Migranten, was übrigens in der Praxis zu mehr Verschmutzung und Luftverschmutzung führen würde.

Die Bauern, die den Schlüsselsektor der niederländischen Wirtschaft repräsentieren (allein die Ausfuhren der Landwirtschaft haben einen Wert von 105 Milliarden Euro), haben sich zusammengetan und ihre eigene Partei gegründet – BBB. Seit dem 15. März dieses Jahres, als die BBB die Wahl gewonnen hat, sollte jeder Premierminister in Europa fünfmal nachdenken, bevor er einen Klima-Kreuzzug ankündigt. Wie einer der 2022 Demonstrierenden zu einem Reporter des Radiosenders BNR sagte: “Klimafreaks müssen auch etwas essen.”

Doch so leicht wird der Kampf gegen die Freaks aus Brüssel nicht gewonnen. Sie werden weiterhin ihr Ungut tun, denn sie glauben an ihre Ideologie. Es ist eigentlich ihre Religion.

Russland droht erneut mit dem Einsatz von Atomwaffen!

Woran denken Sie bei dieser Aussage – Russland droht erneut mit dem Einsatz von Atomwaffen? Sicherlich daran, dass Russland bereits Atomwaffen eingesetzt hat. Wenn Sie sich ein wenig mit der Geschichte der letzten 100 Jahre auskennen, werden Sie natürlich die Augenbrauen hochziehen und in Ihrem Gedächtnis nach dem Ereignis suchen, bei dem Russland eine Atomwaffe eingesetzt hat.

Russland droht wieder mit dem Einsatz von Atomwaffen – diese Aussage machte Ursula von der Leyen während ihrer Laudatio bei den 2023 Atlantic Council Awards am 20. September. Höchstwahrscheinlich haben nur sehr wenige Menschen der Rede Aufmerksamkeit geschenkt. Denn solche Reden ziehen nicht viele Zuhörer an: Sie gleichen wie ein Ei dem anderen: das übliche Geschwätz über Demokratie und Menschenrechte, begleitet von Angriffen auf die “politischen Schurken”, also Rechtsextremisten (irgendwie nie Linksextremisten) und ausgewählte Staaten und ihre Führer: Russland, China, Syrien, Iran, Nordkorea und einige andere. In ihrer Laudatio anlässlich der Verleihung des Preises an den japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida nahm Ursula von der Leyen – wie könnte es anders sein! – Russland. Sie nutzte die Tatsache, dass der japanische Ministerpräsident in Hiroshima geboren wurde und erinnerte kurz an die Bombardierung dieser Stadt – sie konstruierte ein Kunststück der Verlogenheit: Sie sagte, dass die Erinnerung an die Bombardierung von Hiroshima eine Warnung sei, “besonders in einer Zeit, in der Russland droht, wieder Atomwaffen einzusetzen (Hervorhebung hinzugefügt). Sie hat es wirklich öffentlich gesagt und Sie können das Skript ihrer Rede auf der offiziellen Website der Europäischen Kommission lesen.

Und wisst ihr was? Ihr Gesicht wurde sogar nicht rot, als sie diese eklatante Lüge erzählte! Sehen Sie selbst (6:33 im Clip)! Auch ihre Nase ist nicht länger geworden! Sie sagte den Satz so nüchtern, als würde sie über das Wetter plaudern.

Natürlich konnte sie die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, ohne die Zuhörer an das “Gemetzel in (der ukrainischen Stadt) Butscha” vor einigen Monaten zu erinnern, was nur ein weiterer Taschenspielertrick ist, ein phonetisches Wortspiel. Wenn Sie zufällig an den Wahrheitsgehalt der Berichte über Butscha geglaubt haben, dann sollte Ihnen von der Leyens glatte Lüge über “Russlands erneuten Einsatz von Atomwaffen” zu denken geben. Was immer sie uns erzählen – die Manager der Welt, die Kommissare, die Präsidenten und Premierminister – sind solche Taschenspielertricks. 

Könnte es sein, dass auch die Juden zu Russland negativer eingestellt sind, als sie sich selbst mögen?

Die Aufnahmen aus dem kanadischen Parlament, auf denen zu sehen ist, wie die Versammlung einem gewissen Jaroslaw Hunko, einem ehemaligen Mitglied der SS-Galizien, der vom Redner und den Journalisten als Kämpfer für die Befreiung der Ukraine vom russischen Joch angepriesen wurde, stehende Ovationen zollt, machten weltweit die Runde. Erst jetzt haben einige jüdische Organisationen ihre Augenbrauen gehoben. Was für eine Überraschung! Als ob Jaroslaw Hunko der einzige und außergewöhnliche Fall wäre, in dem man einen Neonazi oder Antisemiten feiert! Jaroslaw Hunko ist ein in Kanada eingebürgerter Ukrainer, der während des Zweiten Weltkriegs aktiv an ethnischen Säuberungen in den Gebieten beteiligt war, die die Ukrainer als ihr Eigentum betrachteten und weiterhin betrachten. Die gleiche Ideologie ist nicht ausgestorben: Sie ist in der heutigen Ukraine wieder aufgetaucht, und erst jetzt gibt es einen Aufschrei. Bis zu diesem Ereignis schienen sich Juden in der ganzen Welt nicht um die Neonazis in der Ukraine zu kümmern und stellten sich im Allgemeinen auf die Seite der Ukrainer in ihrem Konflikt mit Russland. Wie kam es zu all dem? 

Jaroslaw Hunko vereehrt im kanadischen Parlament.

Eine kurze historische Anmerkung. Wie in jeder Nation, so konnte man auch in Polen unter den patriotischen politischen Bewegungen immer grob zwei Handlungsweisen unterscheiden: eine von Emotionen und eine von der Vernunft geleitete. Vor mehr als einem Jahrhundert, als Polen von Preußen, Österreich-Ungarn und Russland besetzt war, richtete sich die größte Feindseligkeit der Polen gegen die Russen. Diese Feindseligkeit verdeckte sehr oft das wahre Wohl des Volkes und des Landes. Die aufgeklärteren nationalen Aktivisten, die eine vernünftige Politik zur Maximierung der Gewinne und Minimierung der Verluste anstrebten, appellierten vergeblich, keine Maßnahmen zu ergreifen, die die Notlage der Nation verschlimmern würden. Es ging vor allem darum, keine bewaffneten Aufstände auszulösen, denn die vorangegangenen Aufstände waren nicht nur niedergeschlagen worden, sondern hatten auch dazu geführt, dass einige Bürger getötet wurden, einige ins Gefängnis kamen und einige das Land verließen, im Allgemeinen für immer, während die Besatzer die politischen Freiheiten, die vor dem Aufstand bestanden hatten, einschränkten oder beseitigten. Diese vernünftigen Aktivisten verwiesen auf das Großherzogtum Finnland, das ebenfalls unter der Herrschaft des Russischen Reiches stand (seit dem Wiener Kongress) und dessen Einwohner sich nicht auflehnten, was ihnen eine weitgehende Autonomie ermöglichte.

Leider zogen es die meisten polnischen Patrioten vor, in ihrer Wut wie ein Meteorit zu explodieren und ebenso schnell zu sterben, indem sie sich der Übermacht der Russen ergaben. Diese Verschwörer, Aufständischen oder Revolutionäre fanden Befriedigung in der Tatsache, dass sie ihrem Ärger und ihrer Wut Luft machen konnten, dass sie ein paar Kosaken töten, eine staatliche russische Bank ausrauben oder ein Attentat auf den einen oder anderen Vertreter der Besatzungsmacht verüben konnten. Es kümmerte sie wenig, dass ihre Landsleute für solche Aktionen hart bestraft wurden und das Leben in Polen noch unangenehmer wurde. Das Wichtigste war, den “Russen” zu schaden! Unter diesen Umständen prägten vernünftige Aktivisten der polnischen Nationalbewegung den treffenden Spruch, dass es unter den Polen sehr viele gibt, die Russland mehr hassen als sie Polen lieben.

Eine solche Haltung gegenüber Russland besteht in Polen nach wie vor. Überraschenderweise scheint diese Haltung auch in anderen europäischen Ländern (außer Ungarn) sowie in den Vereinigten Staaten und Kanada zu herrschen. Könnte es sein, dass sie sich alle von Polen haben anstecken lassen? Sie alle wollen Russland schaden, ohne Rücksicht auf die wirtschaftlichen, finanziellen, politischen oder prestigeträchtigen Kosten, die damit verbunden sind. Wir können diese selbstzerstörerische Haltung beobachten, wenn wir einen Blick auf Deutschland und seine sich verschlechternden Wirtschaftsstatistiken werfen; wir können diese Haltung auch beim Rest der Europäischen Union beobachten. All dies ist bis zu einem gewissen Grad verständlich: Der Mensch ist nicht ein rationales Wesen. Der Mensch handelt auch emotional und folgt blind seinen Überzeugungen: Religion oder Ideologie. Wie dem auch sei, es gibt eine Nation, bei der eine solche Haltung gegenüber Russland besonders erstaunlich, unverständlich und – man wagt es zu sagen – bizarr ist. Welche Nation?

Es sind die Juden: diejenigen, die im Staat Israel leben, diejenigen, die in der Ukraine leben, und schließlich diejenigen, die in der gesamten westlichen Welt verstreut sind, insbesondere in den Vereinigten Staaten. Fast alle von ihnen – angefangen beim ukrainischen Oligarchen Ihor Kolomojskyj (und seinesgleichen) über Victoria Nuland oder Antony Blinken (Personen, die für die Gestaltung der amerikanischen Außenpolitik mitverantwortlich sind) bis hin zu den israelischen Behörden – unterstützen die Ukraine in deren Krieg gegen Russland. Sie scheinen nicht bemerkt zu haben, dass die Ukraine seit Jahren das Andenken an Stepan Bandera wiederbelebt und ihm huldigt, dass die Ukraine sich mit der ukrainischen nationalistischen Bewegung identifiziert, die gestern wie heute stark antisemitisch war und ist. Für einen normalen Menschen, der weiß, wie empfindlich Juden auf die Erinnerung an die zahllosen jüdischen Opfer reagieren, die während des Zweiten Weltkriegs nicht nur durch die Deutschen, sondern auch durch die Ukrainer um ihr Leben gebracht wurden, ist eine solche Haltung einfach unfassbar! Der jüdisch-ukrainische Oligarch Igor Kolomojskyj finanzierte sogar das berüchtigte Asow-Bataillon, dessen Mitglieder sich Hakenkreuze auf den Körper tätowieren ließen; Präsident Selenskyj, ein ethnischer Jude, zeigt sich völlig unbeeindruckt von dem in der Ukraine gepflegten Stepan-Bandera-Kult; auch seine amerikanischen Sponsoren jüdischer Herkunft stört dieser Kult nicht. Wie ist das möglich?

In vielen westlichen Ländern haben jüdische Gemeinden dazu geführt, dass Gesetze erlassen wurden, die den so genannten Geschichtsrevisionismus strafrechtlich verfolgen und bestrafen: in diesem Fall Äußerungen oder Veröffentlichungen, in denen behauptet wird, dass es im Zweiten Weltkrieg weniger jüdische Opfer gab oder dass sie auf eine andere Weise ums Leben kamen als berichtet. Und siehe da, auf mysteriöse Weise verschließen Juden die Augen vor dem offenen und militanten Antisemitismus, der derzeit in der Ukraine herrscht, und sie unterstützen die Ukraine ungeachtet ihrer Nazi-Ideologie, solange sie Russland Schaden zufügt. Könnte es auch sein, dass auch Juden (wie Polen) zu Russland negativer eingestellt sind als sie sich selbst mögen?

Ein weiterer historischer Exkurs. In den 1990er Jahren verließen etwa eine Million Juden die zerfallende Sowjetunion. War es, weil sie dort verfolgt wurden (und jetzt eine Abneigung gegen Russland haben)? Nein. Sie wanderten wegen der sich verschlechternden wirtschaftlichen Bedingungen aus. Woher kamen die Juden in der Sowjetunion überhaupt? Die Juden kamen in die Sowjetunion, weil sie zuvor im zaristischen Russland ansässig gewesen waren. Und wie wurden sie Bewohner des zaristischen Russlands? Zum größten Teil kamen sie aus den östlichen Gebieten Polens, die Russland im Einvernehmen mit Preußen und Österreich (siehe oben) erobert und diesen Staaten einverleibt hatte.

Das plötzliche Auftauchen von mehreren Millionen Juden im russischen Staat wurde zu einem soziologischen Problem, das es zu lösen galt. Die zaristischen Behörden befürchteten eine Vorherrschaft der meist gebildeten Juden, die vor allem im Handel tätig waren und in der Regel Dorfgasthöfe betrieben, über die russischen Analphabeten. Um diese Vorherrschaft zu verhindern, wurde das Leben der Juden auf das Gebiet des so genannten Ansiedlungsrayons (etwa die Gebiete des polnischen Staates, die Russland einverleibt worden waren) beschränkt. Es wurde sozusagen ein Ghetto geschaffen, das sich von anderen Ghettos dadurch unterschied, dass es ein Gebiet umfasste, das größer war als jeder andere Staat in Europa und sich von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer erstreckte. Eine solche Beschränkung (von der es verschiedene Ausnahmen gab) und ein Numerus clausus an den Universitäten hätten die Juden dem russischen Staat gegenüber feindlich stimmen können. Diese Feindseligkeit drückte sich darin aus, dass sie die russische revolutionäre Bewegung im Vergleich zu den ethnischen Russen in überproportionaler Zahl unterstützten. Diese revolutionäre Bewegung führte schließlich zu einer Änderung des politischen Systems, der Gründung von Sowjetrussland, in dem Juden nicht mehr eingeschränkt waren. Vielmehr besetzten sie wichtige Positionen in der Regierung, in der Industrie und in der Kunst. Warum also die Wut auf Russland?

Im Gegenteil, der Antisemitismus wurde in der Ukraine wiederbelebt, als sie von den Truppen des Dritten Reichs besetzt wurde. Ukrainische Soldaten oder Polizisten der ukrainischen Nationalbewegung (gegründet von Stepan Bandera) gingen gegen Juden (und Polen, Russen und Weißrussen) vor und verübten Massenmorde. Die Ukrainer bildeten eine eigene Division, SS-Galizien, die den Widerstand in der Ukraine und darüber hinaus rücksichtslos bekämpfte. Aus Ukrainern rekrutierte sich das Wachpersonal in so manchem Konzentrationslager, dessen Insassen ausgerechnet Juden waren. Und heute, wo drei Generationen seit diesen Ereignissen vergangen sind, heute, wo Stepan Bandera und sein (antisemitisches) politisches Gedankengut in der Ukraine so offen und offiziell wie möglich geehrt werden, unterstützen führende Vertreter der jüdischen Gemeinschaft in der gesamten westlichen Welt die Ukraine gegen Russland! Es ging sogar so weit, dass – wie oben erwähnt – im kanadischen Parlament am Tag des größten jüdischen Feiertags, Jom Kippur, der 98-jährige Jaroslaw Hunko, ein ehemaliges Mitglied der SS-Galizien, geehrt wurde. Obwohl unmittelbar nach diesem Ereignis ein schwacher Aufschrei von jüdischen Organisationen (und sogar vom polnischen Botschafter und den Behörden, die Kiew in seinem Kampf gegen Moskau bedingungslos unterstützen) zu hören war, bedeutet dies nicht, dass die Juden, sowohl die im Staat Israel als auch die in den Vereinigten Staaten oder Kanada, die Ukraine in ihrem Krieg gegen Russland nicht mehr unterstützen werden.

Hier geht es um zwei Fragen, die schwer zu verstehen sind. Warum ein solcher Hass auf Russland und warum eine solche Bereitschaft, vor dem in der Ukraine praktizierten Geschichtsrevisionismus die Augen zu verschließen? Könnte es sein – um es ein drittes Mal zu wiederholen –, dass die Juden zu Russland negativer eingestellt sind, als sie sich selbst mögen?

Gefira 76: Die Geburt der Tragödie

Die Tragödie, um die es in Gefira 76 geht, nämlich der Tod der westlichen Zivilisation, wurde von den westlichen Eliten geboren. Seit Jahrzehnten haben sie sich von der überwältigenden Mehrheit des einfachen Volkes distanziert. Was die Eliten durchzusetzen versuchen, ist dem einfachen Menschen völlig fremd, seltsam oder manchmal sogar abstoßend, auch wenn die Ideen der Eliten in den Medien, in der Unterhaltung und im Bildungssystem allgegenwärtig sind. Der einfache Mann interessiert sich nicht für die Rechte sexueller Minderheiten oder für Wiedergutmachungen für Unrecht, das vor zwei Jahrhunderten von einer Gruppe von Menschen an einer Gruppe von Menschen begangen wurde, die längst vergessen ist. Der Mann auf der Straße will sich nicht einmal mit der Öko-Diktatur identifizieren, die uns jeden Tag aufgezwungen wird.

Es ist offensichtlich, dass die Manager der Welt in Panik geraten sind: Sie sehen, dass das System – der Kapitalismus oder wie auch immer man es nennen will – die große Masse der Bevölkerung nicht zufrieden stellen wird, und so haben die Manager der Welt beschlossen, zu regieren, indem sie Angst schüren und Schuld oder Scham einflößen (angefangen beim Virus und endend bei Russland, Terroristen, China, schmelzenden Eisbergen, Klimawandel, was auch immer). Sie planen, uns alle an die Leine zu nehmen, uns die Annehmlichkeiten des Lebens zu verweigern, die wir für selbstverständlich halten, und unsere Bewegungsfreiheit auf die berüchtigten Fünfzehn-Minuten-Zonen zu beschränken. Sobald die Manager der Welt das Bargeld abschaffen, werden wir uns alle in einem digitalen Konzentrationslager wiederfinden.

Überschaubare (?) chaotische oder kontrollierte (?) Schäden – in Form von geduldeten Ausschreitungen von Nicht-Weißen, Pride-Märschen, militärischen Interventionen, Einwanderungs-“Krisen”, “systemischem” Rassismus, Auslöschungskultur und so weiter und so fort – dienen dem Zweck, uns zu verblöden und gefügig zu machen. Was immer die Manager der Welt mit uns machen, ähnelt es den Alptraumszenarien aus der Offenbarung des Johannes. Wir sind Zeugen einer unaufhaltsamen Zerstörung aller Werte. Gefira 76 präsentiert die Zielliste der Dinge, die zerstört, entfernt oder bis zur Unkenntlichkeit verändert werden sollen. Können wir, das gemeine Volk, das abwenden?

Der tschechische Politologe und Wirtschaftswissenschaftler Petr Robejšek schlägt eine Volksbewegung vor, die sich auf vier Prinzipien stützt, und zwar so zu handeln, dass immer bevorzugt werden:
1. Langsames Handeln gegenüber schnellem Handeln;
2. lokale Angelegenheiten gegenüber globalen Angelegenheiten;
3. persönliche Kontakte gegenüber elektronischen Kontakten; und
4. einheimische Waren und Ideen gegenüber ausländischen Waren und Ideen.

Wer weiß? Vielleicht können wir mit diesem Rezept den Sturz über die Klippe vermeiden?

Gefira Financial Bulletin #76 ist jetzt erhältlich

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“Es ist schon komisch, wie das alles vor unseren Augen aus den Fugen gerät”

Vor ein paar Tagen landeten sieben – manche berichten – achttausend Invasoren aus Afrika auf der Insel Lampedusa. Nichts Neues unter der Sonne ist passiert. Auch in den Mainstream-Medien war nichts Neues zu hören. Derselbe Kauderwelsch war zu lesen oder zu hören über die “Migrationskrise” und was damit zu tun ist, d.h. wie man am besten einen Zustrom nach dem anderen bewältigt, weil – Gott bewahre! – die Invasoren unter keinen Umständen zurückgedrängt werden können.

Dieses Mal gab es etwas Neues. Alle, die sich für das Ereignis interessierten, konnten auf ihren Bildschirmen sehen, wie zwei Frauen die Treppe hinuntergingen, die es ihnen ermöglichte, das Flugzeug nach unten zu verlassen. Lampedusa wurde mit einem Besuch von Ursula von der Leyen und der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni beehrt. Was war das für ein Anblick! Zwei kleine Mädchen, umgeben von großen Männern, die sich bücken, um ihnen zu gefallen, zwei kleine Mädchen, die die Insel besichtigten, den Ort inspizierten und der Welt eine Moralpredigt hielten. Was für ein Anblick, wirklich! Ursula von der Leyen, ein Model im fortgeschrittenen Alter, immer in ihren blitzsauberen, adretten, makellosen Maßanzügen und der gleichen Frisur, wie immer aufgeregt darüber, dass sie Englisch sprechen kann, bekam einen neuen Kick für ihre Tugendsignalisierung: Sie zeigte, wie gütig, mitfühlend, einfühlsam, sensibel, menschenfreundlich und fürsorglich sie war: Wie immer wollte sie nur alle Menschen retten (mit einigen Ausnahmen, was immer für den innenpolitischen Zweck gesagt wird) und sie in den Schoß Europas bringen, wobei Meloni – die neueste Inkarnation von Pinocchio – ihr Gesellschaft leistete. Man konnte fast sehen, wie Pinocchios Nase wuchs: Nun, sie hatte geschworen, die Probleme mit Invasoren zu lösen, und nun war sie gezwungen, Ursula von den Leyen (wie aristokratisch ihr Name klingt!) bei der “Aufnahme der Flüchtlinge” zu begleiten. Der Leser wird sich an die Worte von der Leyens im Europäischen Parlament erinnern, wo sie sich für die Sache der “Europäer afrikanischer Herkunft” oder “Afroeuropäer” oder was auch immer in diesem Sinne einsetzte, und jetzt ist sie einfach auf Lampedusa gelandet, um den Neuankömmlingen die Hand zu reichen, mit Meloni als ihrer jüngeren “Schwester”, die mitgekommen ist, um eine Lektion in europäischen Werten zu erhalten.

Georgia Meloni und Ursula von der Leyen besuchen Lampedusa, während die Zahl der Migranten steigt, The Times and The Sunday Times, YouTube

Jetzt hat Ursula von der Leyen wohl noch einen weiteren Nervenkitzel, abgesehen davon, dass sie ihre Lieblingssprache spricht und wie ein Model herumläuft, das versucht, seine Jugend und Vitalität zu erhalten. Sie kam nach Lampedusa, um die vielen tausend wilden Männer zwischen 20 und 30 Jahren zu umarmen! Was für ein Anblick für eine Frau mit Erfolg! Die europäischen weißen Männer sind einfach unvergleichlich. Die erste, zweite, dritte und vierte Welle des Feminismus hat sie in Eunuchen verwandelt! Jetzt sind Frauen, die Frauen sind, dazu bestimmt, auf männliche, brutale, wilde, grausame Männer zu brennen, und – siehe da – eine neue Gruppe ist da! Das ist es, was Ursula von der Leyen für ihre vielen Schwestern, die über den Alten Kontinent verstreut sind, arrangiert hat! Klatschen Sie anerkennend in die Hände!

Man stelle sich das vor.  Jahr für Jahr die gleichen Ereignisse – jetzt Lampedusa, jetzt Gibraltar, jetzt der Balkan, was auch immer – und die gleichen hoffnungslos hilflosen (scheinbar oder wirklich?) Politiker, die feierlich versprechen, das Problem zu lösen, nur um dann kläglich zu versagen, als ob es Absicht wäre! Warum lädt Ursula von der Leyen nicht einige dieser afrikanischen Europäer oder Europäer afrikanischer Herkunft in ihre eigenen Villen, Paläste, Zimmer, zu ihren Tischen… ein? Warum eigentlich nicht? Oder beherbergt sie vielleicht schon einige von ihnen? Wer weiß das schon.

Ein Kommentar unter einem kurzen YouTube-Clip über von der Leyens und Melonis Besuch auf Lampedusa sagt alles [Hervorhebung hinzugefügt]: Buchstäblich kein einziger der führenden Politiker der Welt hat eine Ahnung, was in der Welt vor sich geht oder wie man die schlimmen Dinge aufhalten kann. Es ist lustig, ihnen dabei zuzusehen, wie sie davon schwärmen, wie großartig sie sind und welche Maßnahmen sie ergreifen werden. Wir alle wissen, dass nichts passieren wird, die Macht, die sie vorgeben zu haben, ist eine Illusion, und wir alle beginnen, das zu erkennen. Es ist schon lustig zu sehen, wie das alles vor unseren Augen aus den Fugen gerät, während sie denken, dass niemand von uns es sehen kann. [@neildraycott5272]

Warum wird der Krieg in die Länge gezogen?

Sie erkennen diesen Abschnitt, nicht wahr? Nehmen wir an, ein König macht sich auf, um gegen einen anderen König in den Krieg zu ziehen. Wird er sich da nicht zuerst hinsetzen und überlegen, ob er in der Lage ist, sich mit seinem Heer von zehntausend Mann einem Feind entgegenzustellen, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Wenn er sich nicht für stark genug hält, wird er, solange der andere noch weit weg ist, eine Abordnung zu ihm schicken, um Friedensbedingungen auszuhandeln. Bei Ausbruch der Feindseligkeiten waren sich die Ukrainer sehr wohl über das Verhältnis der gegnerischen Streitkräfte im Klaren und daher zu Verhandlungen bereit. Solche Gespräche wurden sogar in der Türkei aufgenommen, aber – siehe da – Kiew erhielt den Befehl, sich zurückzuziehen. Nun nähern sich die Feindseligkeiten langsam ihrem zweiten Jahr und die Zahl der Opfer steigt. Mehr als vierhunderttausend (VIERHUNDERTTAUSEND) Ukrainer sollen ihr Leben verloren haben, aber trotz dieser schrecklichen Verluste und obwohl die Zehntausend gegen die Zwanzigtausend – um das einleitende Gleichnis heranzuziehen – ausgespielt werden, geht der Krieg weiter und es gibt keine Anzeichen für sein Ende. Warum eigentlich? Glauben die Ukrainer wirklich, dass sie den russischen Bären besiegen können? Glauben die Ukrainer wirklich, dass sie verlorene Gebiete zurückgewinnen können? Glauben die westlichen Unterstützer und Beschützer der Ukraine wirklich, dass die Ukraine gewinnen und ihre verlorenen Gebiete zurückgewinnen kann? Wer bei klarem Verstand ist, kann das nicht glauben, vor allem nicht hochrangige Beamte, ob in der Ukraine oder im Westen, denn sie haben alle Daten und wissen daher, dass zehntausend gegen zwanzigtausend eine verlorene Schlacht führen. Wenn sie das wissen – vorausgesetzt, wir haben es mit Menschen zu tun, die bei klarem Verstand sind – warum wird dann dieser Krieg verlängert? 

The Independent

Der Krieg wird aus drei Gründen in die Länge gezogen, von denen zwei dem Leser ziemlich vertraut sind. Der eine Grund ist, Russland so weit wie möglich zu schwächen, es in einen Konflikt zu verwickeln, den russischen Präsidenten bei den Russen immer unbeliebter zu machen und – vielleicht? – das russische Volk dazu zu bringen, ihn zu stürzen. Ein höchst unwahrscheinliches Ereignis, wenn man bedenkt, dass Wladimir Putin im Vergleich zu allen anderen Staatsoberhäuptern rund um den Globus die höchsten Zustimmungsraten erhält (westliche Staatsoberhäupter erhalten weniger als 50 % Zustimmung). Der andere Grund besteht darin, die amerikanischen Waffenlager zu leeren, um einen Vorwand zu haben, sie wieder aufzufüllen, d.h. damit der militärisch-industrielle Komplex neue lukrative Regierungsaufträge für die Produktion von Ersatzausrüstungen erhalten kann. Es gibt noch einen dritten wichtigen Grund, warum der Krieg – ein Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland – in die Länge gezogen wird. 

The Dive with Jackson Hinkle

Bis zum 14. Februar 2022 hatten amerikanische Truppen an sehr vielen Orten der Welt Militäroperationen oder – einfach ausgedrückt – regelrechte Kriege und Interventionen durchgeführt, und nirgendwo trafen sie auf einen Gegner, mit dem man rechnen musste. Ob Irak oder Jugoslawien, Amerikas Gegner war wesentlich schwächer, kleiner und meist politisch isoliert. In der Ukraine treffen die amerikanischen Militärs auf einen Gegner, der ihnen ebenbürtig ist. Es ist nicht nur die Art und Qualität der modernen Waffen, die die Russen einsetzen, sondern auch die Strategie und die Taktik, die sie anwenden. Die Amerikaner wollen aus der Kriegsführung so viel wie möglich über ihren Rivalen (Feind) lernen. Die Ukraine ist ihr Labor, ein militärisches Gebiet, in dem ein Kriegsspiel durchgeführt wird, ein echtes Kriegsspiel mit der wertvollen Ausnahme, dass kein amerikanischer Soldat getötet wird (außer Söldnern, aber das ist eine andere Geschichte). Die Amerikaner haben ihre Berater vor Ort, sie haben amerikanische Söldner, d.h. amerikanische Soldaten im aktiven Dienst in Verkleidung, während die Ukrainer das Pentagon mit allen Informationen versorgen, die sie brauchen. Der Krieg in der Ukraine ist eine große Chance, die russische Armee in Aktion zu studieren. Er ist eine riesige Chance, die Russen dazu zu bringen, die geheimsten und fortschrittlichsten ihrer Waffen zu enthüllen. Da Kriege nun einmal Kriege sind, besteht die Hoffnung, dass einige der fortschrittlichsten Waffentypen abgefangen werden können. Der Leser mag sich daran erinnern, wie die Briten die ganze V-2-Rakete erhielten, die im besetzten Polen in den Sümpfen gelandet war und von der polnischen Heimatarmee geborgen, zerlegt und dokumentiert wurde, um dann in Teilen mit einer Dakota, die von Süditalien nach Polen und zurückflog, nach Großbritannien geschickt zu werden.

Die Ukraine kann diesen Krieg nicht gewinnen, so wie zehntausend nicht über zwanzigtausend siegen können. Auch der kollektive Westen kann ihn nicht gewinnen. Dennoch können die Vereinigten Staaten einen ihrer globalen Rivalen militärisch in Schach halten (weitere Informationen finden Sie im 61. Gefira-Bulletin vom Februar 2022, über die von RAND entwickelten geopolitischen Ideen), die russische Strategie und Taktik studieren und darauf hoffen, so viele Teile der russischen Militärtechnologie abzufangen, wie es möglich ist. Aus diesem Grund müssen die Ukrainer sterben.