Die letzte, große Krise vor dem großen Umbruch?

Die hohe Inflation, die Energiekrise sind Tatsache geworden. Davor haben wir vorzeitig und ausdrücklich unsere Leser, vor allem in unseren Bulletins gewarnt. Auf der Bühne der Leitmedien wirft der Suchscheinwerfer Licht eigentlich nur auf die drei Themen: Russland, die erwähnten Energiekrise und Inflation. Viele Faktoren weisen jedoch darauf hin, dass die jetzige Krise erst begonnen hat und dass die Gefahren in den Bereichen der vorherigen Krisen lauern. Werfen wir einen Blick auf einige weniger besprochene Tatsachen:

[i] Der US-Immobilienmarkt, der Schauplatz der Krise von 2008 befindet sich im steilen Niedergang. Der amerikanische Index NAHB zeigt, wie groß Interesse am Kauf einer Immobilie ist und dieses sinkt nun auf das Niveau von Lockdowns und von 2008. Was wird die US-Wirtschaft in den kommenden Jahren ankurbeln? Entscheidet sich die FED für ein Pivot und beginnt wieder die Geldpolitik zu lockern, rettet das vielleicht den Immobilienmarkt, wird aber den Dollar, den jetzigen König der Währungen (den wieder durch den Ukraine-Krieg gekrönten) endgültig begraben.

[ii] Die Revolution von 1848 in Europa resultierte aus wirtschaftlichen Verhältnissen. Anfang 1847 hatten sich die Preise für Grundnahrungsmittel in ganz Europa verdoppelt, was zu Unruhen und Ängsten vor einer Hungersnot führte. Die europäischen Regierungen reagierten mit einer restriktiven Geldpolitik, die zu einer Rezession führte. Im Jahr 1848 erkannte Europa die politischen Folgen eines zweijährigen wirtschaftlichen Chaos. Die Geschichte wiederholt sich nicht – aber sie reimt sich oft. Die heutigen Umstände erinnern an diejenigen von damals, es gibt aber zwei wesentliche Unterschiede: Kapital ist reichlich vorhanden (wenn auch weniger als vor zwei Jahren) und Arbeitskräfte sind knapp (die Fruchtbarkeitsrate in Europa lag 1848 bei über 3, heute bei 1,5). Müssen wir also mit einer ähnlichen politischen Instabilität rechnen? Wir können nicht ausschließen, dass die Bewegung der Gelben Westen 2018 in Frankreich in der einen oder anderen Form zurückkehrt und dass sie sich auf ganz Europa, insbesondere auf die von den grünen Ideologen durch Strompreiserhöhungen und zusätzliche Öko-Steuerbelastung ausgepressten Gesellschaften Deutschlands und Schwedens ausbreitet. Die unmittelbarste politische Folge der Unzufriedenheit der Bürger ist die Rechtsentwicklung der europäischen Wähler (siehe die Wahlergebnisse vom September in Italien und Schweden). Die Wähler haben es begriffen, dass die heutige Energiekrise aus dem dummen Verzicht auf die Atomkraft, aus der Unmöglichkeit der völligen Umstellung auf Öko-Strom und der starrköpfigen, grünen Ideologie, die „die Rettung der Natur“ über den Menschen stellt, resultiert. Weiterlesen

Gefira 67: Das am weitesten verbreitete Regime der Welt ist die Oligarchie

Warum, glauben Sie, besteht der Westen so sehr darauf, überall auf der Welt die Demokratie durchzusetzen? Ist es, weil der Westen will, dass das Volk überall auf der Welt regiert? Ist es, weil der Westen überall auf der Welt Wohlstand haben will? Ist es, weil die Demokratie das beste politische System ist, das die Menschheit kennt, das die Menschheit erfunden hat, mit dem die Menschheit ausgestattet wurde? Warum wird dieser Westen gegen jedes Land (das schwach genug ist, um ungestraft geschlagen zu werden) in den Krieg ziehen, um eine Diktatur zu stürzen und eine demokratische Herrschaft einzuführen? Liegt es daran, dass die Menschen im Westen nichts Besseres zu tun haben, als an all die Nationen auf der Welt zu denken, die sich angeblich nach Demokratie sehnen?

Ja, Sie haben es richtig vermutet. Die Demokratie ist ein Deckmantel für das beste System überhaupt – für das oligarchische System, für die Herrschaft der Oligarchen. Während die Oligarchen das Land und die Welt regieren, gaukeln sie den normalen Menschen vor, dass es …. normale Menschen sind, die die Welt regieren! Dieses oligarchische System ist viel besser als die Monarchie oder die Aristokratie. Der Monarch oder eine Gruppe von Aristokraten sind auf dem Radar des Demos (d.h. des Volkes) und werden für alle Misserfolge verantwortlich gemacht. In einer Demokratie kann der Demos niemanden beschuldigen außer… sich selbst! Sehen Sie, schlechte Entscheidungen wurden von unfähigen Politikern getroffen, die wiederum von… Ihnen, dem Volk, gewählt wurden! Daher sind letztendlich Sie, das Volk, dafür verantwortlich!

Bildung, Unterhaltung und Information lassen jeden glauben, dass, um ein abgedroschenes Sprichwort zu zitieren, die Demokratie ein schlechtes System ist, aber leider wurde noch kein besseres erfunden. Die Menschen glauben also, dass sie in den glücklichsten Zeiten der Geschichte leben. Hinter den Kulissen machen die Oligarchen – einflussreiche, reiche Einzelpersonen –, was sie wollen, und verwenden einen Teil ihres Geldes, damit die Demokratie funktioniert. Teil des Plans ist es, den Demos von den wahren Herrschern der Welt abzulenken: den Oligarchen. Wie lenken sie ihn ab? Sie zeigen mit dem Finger auf Diktatoren und Tyrannen anderswo und auf – ja! – Oligarchen anderswo! Die westlichen Oligarchen sind damit beschäftigt, mit dem Finger auf die russischen und ukrainischen Oligarchen zu zeigen und so ihren eigenen Einfluss auf die Führung der Länder zu verbergen! Wie schlau!

Damit beschäftigt sich Gefira 67 und lädt Sie dazu ein, darüber nachzudenken.

 

Gefira Financial Bulletin #67 ist jetzt erhältlich

  • Die (linke) Oligarchie regiert die Welt
  • Zum wievielten Mal wiederholt sich dieser Wahnsinn?
  • Frauen in der Politik auf der Seite der … politischen Rechten!
  • DARPA Ziel ist: Unsere Gedanken und Entscheidungen zu kontrollieren

Man will mehr und man verliert alles

Wir haben also einen Krieg, einen Krieg, der mehr als sechs Monate dauert, einen Bürgerkrieg, einen Krieg zwischen einer russinischen Nation und einer anderen russinischen Nation (lassen Sie sich nicht von den Propagandisten täuschen, dass es sich um zwei verschiedene Nationen handelt!), einen Krieg, in dem externe Kräfte eine Seite unterstützen, damit sie weiterkämpft. Das erinnert an die Kriege in Jugoslawien, wo die Kroaten und Bosniaken ständig vom Westen unterstützt wurden, vom Westen ständig gegen die Serben aufgehetzt wurden, ständig ermutigt wurden, den Widerstand gegen die Serben nicht aufzugeben, die Serben ständig zu verärgern, Friedenslösungen abzulehnen und Friedensvereinbarungen, wenn sie denn schon getroffen worden waren, nicht einzuhalten. Sowohl Kroaten als auch Bosnier und Serben sprechen eine und dieselbe Sprache. Aber das ist egal. Irgendwo wurde beschlossen, dass Jugoslawien aufhören zu existieren sollte, dass Jugoslawien sich auflösen musste. Ein seltsamer Beschluss, seltsam vor allem in einer Welt, in der die Globalisierung propagiert wird, in der Nationalismen verurteilt werden, in der große politische Blöcke gebildet werden. Warum musste Jugoslawien in einer solchen Welt zerbrechen? Das ist eine gute Frage! Zumal die Staaten oder besser gesagt Pseudostaaten, die auf den Trümmern Jugoslawiens entstanden sind, Nationen, die nie mit den Serben zusammenleben wollten, Nationen, die um jeden Preis Souveränität wollten, dieselben Staaten oder dieselben Nationen waren mehr als glücklich, die Mitgliedschaft in der Europäischen Union zu beantragen und …. diese ersehnte und erkämpfte Souveränität zu verlieren! Können Sie das alles begreifen?

Jugoslawien war eine Generalprobe. Der Zerfall Jugoslawiens fand zwischen dem friedlichen Zerfall der Sowjetunion und dem… geplanten – und, wie es scheint, nicht friedlichen – Zerfall der Russischen Föderation statt. Und doch hätte es ganz anders sein können! Anstelle von Krieg hätten wir Frieden und Zusammenarbeit genießen können! Ist es nicht das, wovon wir während des Kalten Krieges geträumt haben? Haben wir nicht damals nicht einmal zu träumen gewagt, dass die Teilung zwischen dem politischen Osten und dem politischen Westen zu unseren Lebzeiten verschwinden könnte?

Diejenigen von uns, die während der Existenz der Sowjetunion gelebt haben, konnten es sich nicht einmal vorstellen, wagten es nicht einmal zu vermuten, dass die Sowjetunion zu ihren Lebzeiten aufhören würde zu existieren. Das Ende dieses riesigen Staates, der über ein riesiges Atomwaffenarsenal verfügte, schien unvorstellbar. Es sei denn…., es käme zu einem weiteren Weltkrieg, den niemand wollte.

Und siehe da, das scheinbar Unmögliche geschah: Ein Riesenreich hisste die weiße Fahne. Das Riesenreich löste sich auf wie ein gescheitertes Unternehmen, das Riesenreich ging pleite wie ein aufgelöster Sportverein. Die einzelnen Republiken – Mitglieder dieses Imperiums – beantragten die Scheidung und erhielten sie über Nacht. Alles verlief reibungslos und wurde von großer Begeisterung begleitet. Erinnern wir uns an das Lied “Winds of Change” von den Scorpions? Genau so war es damals. Es schien, als ob die Menschheit in eine neue Ära hätte eintreten sollen, eine Ära des Friedens und der Zusammenarbeit.

Warum ist die Sowjetunion zusammengebrochen? Es gibt viele mehr oder weniger überzeugende Erklärungen – der wirtschaftliche Bankrott des sozialistischen Systems, das effektive Eindringen westlicher Geheimdienste, Reformen, die der Kontrolle der Reformer entgingen – wir werden sie hier nicht alle aufzählen. Wir wollen nur auf einen äußerst wichtigen Faktor hinweisen, einen psychologischen Faktor: Die Völker Mittel- und Osteuropas, und damit auch die Russen (darunter auch die Ukrainer, Polen, Tschechen, Slowaken, Rumänen, Ungarn usw.), lebten, leben und werden auch in Zukunft mit einem enormen Minderwertigkeitskomplex gegenüber dem Westen leben. Dieser Minderwertigkeitskomplex entstand nicht erst, als der Kommunismus in den Ländern Mittel- und Osteuropas Fuß fasste. Nein, er existierte dort von der Wiege dieser Nationen an, seit den Anfängen ihrer Geschichte. Sie alle haben die Zivilisation des Westens übernommen, ihre Eliten wurden im Westen ausgebildet, sie sind in den Westen gereist, sie haben westliche Kunst- und Literaturstile nachgeahmt, sie haben ihre Rechtssysteme an westlichen Rechtssystemen orientiert und sie haben westliche Sprachen gelernt. In den Sprachen der oben genannten Länder gibt es einen großen Anteil an Wörtern – und zwar Alltagswörtern – aus dem Französischen, Italienischen, Deutschen und Englischen. Diese Wörter kamen mit neuen Technologien oder kulturellen Strömungen und wurden übernommen und assimiliert, obwohl sie in den meisten Fällen eine Entsprechung in ihrer Muttersprache hatten. Fremdwörter in den Mündern der Mittel- und Osteuropäer verliehen ihnen einen sozialen Status. Weiterlesen

Die Menschen, die in Lugansk und Donezk, in Cherson und Saporoschschija leben sind für immer unsere Bürger geworden

Putins Rede

Am 30. September 2022 hielt Präsident Wladimir Putin eine bedeutsame Rede anlässlich des Beitritts der Gebiete von Lugansk, Donezk, Saporoschschija und Cherson zur Russischen Föderation. Alle diplomatischen Masken wurden fallen gelassen: Der russische Staatschef ließ alle Ressentiments, die das russische Volk gegenüber dem Westen hegt, fallen. Es ist lobenswert, die gesamte Rede zu lesen und sich nicht von den Medien täuschen zu lassen. Im Folgenden geben wir einen Auszug aus der Rede wieder und fordern den Leser auf, auf jede Frage und jede Bemerkung des russischen Präsidenten eine einfache Ja-oder-Nein-Antwort zu geben.

“Die letzten Führer der Sowjetunion haben, entgegen dem direkten Ausdruck des Willens der Mehrheit des Volkes im Referendum von 1991, unser großes Land zerstört und die Menschen in den ehemaligen Republiken einfach dazu gebracht, dies als vollendete Tatsache hinzunehmen.”

– Haben die letzten Führer der Sowjetunion gegen das Referendum von 1991 gehandelt oder haben sie es nicht getan?

“Als die Sowjetunion zusammenbrach, beschloss der Westen, dass die Welt und wir alle uns dauerhaft seinem Diktat unterwerfen würden.”

– Richtig oder falsch? Weiterlesen

Die Aufteilung Russlands

Konkurrierende Großstaaten, die Supermächte, versuchen, ihren Gegner aus dem Spiel zu nehmen. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen. Eine davon ist natürlich der Krieg: Ein Rivale vernichtet den anderen, unterwirft ihn oder wischt ihn von der Weltkarte weg. Auf diese Weise hat das alte Rom in drei Kriegen mit Karthago gerungen und dessen Vernichtung herbeigeführt; Rom hat Griechenland nicht vernichtet, sondern unterjocht, und da die Griechen in der Zeit, in der sie Rom unterworfen waren, keinen Widerstand leisteten, endete es mit der Unterjochung. Eine andere Art der Rivalität besteht darin, den Staat zu schwächen, den man als Rivalen um die Herrschaft über eine Region der Welt oder über die ganze Welt ansieht. Der siegreiche Staat nimmt dem besiegten Staat industriell oder strategisch wichtige Teile seines Territoriums weg. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Konkurrenten wirtschaftlich oder finanziell abhängig zu machen. Auf diese Weise herrschen immerwährende Kolonialstaaten weiterhin über ehemalige Kolonialgebiete, obwohl sie sich offiziell aus ihnen zurückgezogen haben: Sie beherrschen sie durch Geld und wirtschaftliche Verbindungen. Die letzte Möglichkeit, einen Gegner zu unterwerfen, ihn zu schwächen oder auszulöschen, ist die territoriale Aufteilung: die Aufteilung eines Staatsgebiets in mehrere kleinere Gebiete, was im Allgemeinen unter Ausnutzung von Reibungen, Ressentiments und Feindseligkeiten geschieht, die aus nationalen, religiösen oder anthropologischen Gründen bestehen. So wurde auch mit Jugoslawien verfahren. Dieser Staat der Südslawen, dessen Fläche mit der Rumäniens vergleichbar war, wurde in mehrere kleinere politische Einheiten aufgeteilt.

Ein ähnliches kollektives Schicksal hat sich der Westen für die Russische Föderation ausgedacht. Die treibende Kraft sind die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich, während das Werkzeug die Europäische Union und insbesondere die Länder Mitteleuropas sowie die so genannten Dissidenten sind – Bürger der Russischen Föderation, die sich zum Nachteil ihres eigenen Staates verhalten. Die Idee, Russland in ein Dutzend oder mehr Teile aufzuteilen, wurde als Dekolonisierung bezeichnet. Die Urheber dieser Idee gehen davon aus, dass Russland in Wirklichkeit ein Konglomerat des russischen Zentrums mit vielen Kolonien ist und dass der Unterschied zwischen den von Moskau beherrschten Kolonien und den einst von Paris, London oder Berlin beherrschten nur darin besteht, dass die russischen Kolonien nicht in Übersee liegen. Vorgeschlagen wird also eine Dekolonisierung 2.0, wie man heute sagt und schreibt (d.h. die zweite, denn die erste war entweder die Dekolonisierung, die zwischen 1950 und 1970 in Afrika und Asien durchgeführt wurde, oder die Dekolonisierung der UdSSR, eine Vorstufe zur jetzt vorgeschlagenen Aufteilung des riesigen Territoriums, das bis 1991 unter der Herrschaft des Kremls stand).

Die Idee, die Russische Föderation in mehrere politische Einheiten aufzuteilen, wird damit begründet, dass Russland, seine Eliten und sogar die Mentalität seines Volkes aus diktatorischen und sklavischen Traditionen hervorgegangen und als solche unreformierbar seien. Es wird behauptet, dass Russland in seiner jetzigen Form eine ständige Bedrohung für den Weltfrieden darstellt und dass ein einziges Machtzentrum nicht in der Lage ist, ein so großes Territorium effizient zu verwalten, geschweige denn eine so große und ethnisch und religiös vielfältige Bevölkerung. (Nebenbei bemerkt könnte man sich fragen, wie es kommt, dass dasselbe Urteil weder für die Vereinigten Staaten gilt, die ja auch ein territorial riesiger und bevölkerungsmäßig vielfältiger Staat sind, noch für die Europäische Union, die immer mehr neue Mitglieder aufnimmt und versucht, das Ganze einheitlich von einem einzigen Zentrum in Brüssel aus zu verwalten, aber egal). Da Russland ein atomar bewaffneter Staat ist, wird nicht vorgeschlagen, zu diesem Zweck einen Krieg zu provozieren; vielmehr wird empfohlen, dass die verschiedenen Nationalitäten und Religionen, die auf dem Gebiet der Föderation leben, ihre Unabhängigkeit friedlich behaupten. Die Waffen sollen Streiks, Demonstrationen, Mahnwachen, ziviler Ungehorsam und all das sein, was die Technik das Anzetteln und Durchführung von Farbrevolutionen ausmacht. Weiterlesen

Amerikas Hilflosigkeit

Die Nordstream-Pipelines wurden gesprengt. Sicher, niemand weiß, wer es getan hat, und doch…. weiß es jeder. Zu einer Zeit, in der die Volksabstimmungen in den vier Provinzen der Ostukraine (historisch: Noworossija) das Schicksal dieser Regionen besiegeln, indem sie an Russland übergeben werden, zu einer Zeit, in der die europäischen Länder vor dem kommenden Winter fürchten und zögern, alle Handelsbeziehungen mit Moskau abzubrechen, zu einer Zeit, in der rechtsgerichtete Parteien in ganz Europa an Popularität gewinnen, brechen die Vereinigten Staaten, die sehen, wie ihre Politik zerfällt, in Hysterie aus.

Der ehemalige polnische Außenminister Radek Sikorski, der mit der US-Neokonservativen Anne Applebaum verheiratet ist, schrieb eine Dankesbotschaft an die USA. War er ein Versprecher, oder handelte er auf den amerikanischen Befehl, um den Russen indirekt zu zeigen, wer hinter der Sabotage steckt? So oder so konnten russische Journalisten mit Hilfe von Open-Source-Luftradaren den Flug des mysteriösen Flugzeugs über die Ostsee nach Polen und dann wieder über die Ostsee verfolgen, auch über den Ort der Sabotage: die Gegend um die Insel Bornholm. Dass die polnische Regierung und die polnischen Eliten einen ausgeprägten Antirusslandhass hegen, ist allgemein bekannt.

Die Ukraine schrumpft langsam aber sicher territorial. Das ist immer der Fall, wenn ein Land zu sehr auf westliche Hilfe angewiesen ist. Präsident Selenskyj war schon bald nach dem Ausbruch der Feindseligkeiten bereit, sich an den Verhandlungstisch zu setzen. Dies wurde ihm jedoch schnell verwehrt. Jetzt hat das Land, das er führt, vier Teile seines Territoriums verloren – und zwar dauerhaft. Niemand, der bei klarem Verstand ist, glaubt, dass Russland diese Gebiete jemals an die Ukraine zurückgeben wird, nachdem was in den letzten Monaten geschehen ist, nach so viel Blutvergießen, nach all den Sanktionen und nun nachdem zwei Gaspipelines lahmgelegt wurden.

Sie sollten recycled werden

Wissenschaftler und Philosophen haben einige Kriterien aufgestellt, die den Menschen vom Tier unterscheiden. Dazu gehören die Tatsache, dass der Mensch zweibeinig ist (aber auch Vögel und einige Säugetiere wie Kängurus), dass der Mensch die Hände für andere Zwecke als die Bewegung des Körpers oder den Beutefang benutzt, dass der Mensch Werkzeuge benutzt, mit denen er andere Werkzeuge herstellt, dass der Mensch eine Sprache entwickelt hat, die von keinem Kommunikationssystem der Tiere übertroffen wird, dass der Mensch abstrakt denken kann, indem er sich Dinge vorstellt oder visualisiert, die es nie gegeben hat oder die erst noch kommen oder hergestellt werden müssen, dass der Mensch einen religiösen Glauben entwickelt hat und so weiter und so fort. Eine weitere Schwelle, die Tiere von Menschen unterscheidet, ist die Tatsache, dass sich Menschen im Gegensatz zu Tieren um ihre Toten kümmern: Menschen lassen sie nicht zurück, sondern praktizieren Bestattungsriten (religiöse oder nicht religiöse, das spielt keine Rolle) und begraben die Toten an besonderen Orten auf besondere Weise. Über Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende hinweg wurde dem menschlichen Körper – der gewöhnlich als Wohnstätte des menschlichen Geistes, der Seele, des göttlichen Funkens betrachtet wird – besonderer Respekt entgegengebracht. Im Christentum wurde er sogar mit einem Tempel, einem Tempel des Heiligen Geistes, d. h. Gottes selbst, verglichen oder als solcher betrachtet. Die Schändung des Körpers, einschließlich der Schändung des toten Körpers – selbst des Körpers eines erbitterten Feindes – wurde immer als ein abstoßender Akt der Barbarei und des Primitivismus angesehen.

Und siehe da, im ersten Viertel des 21. Jahrhunderts werden Schritte unternommen, um den menschlichen Körper erstens als eine Belastung für den Planeten, für die Erde, und zweitens als einen Klumpen biologischen Materials zu betrachten, der einer guten Verwendung zugeführt werden kann. Ein neues Gesetz zur natürlichen organischen Reduktion, das zuerst im Bundesstaat Washington und kürzlich in Kalifornien unterzeichnet wurde, erlaubt es, dass tote menschliche Körper kompostiert werden, anstatt sie zu begraben oder einzuäschern, und dann als Ergebnis des Prozesses, der als Flüssigkremation bekannt ist, in Dünger für den Boden verwandelt werden. Die Kompostierung erfolgt in zugelassenen Hydrolyseanlagen unter Einsatz von Hitze, Druck, Wasser und chemischen Mitteln.

Wenn zwei amerikanische Staaten eine solche Entscheidung getroffen haben, werden andere wahrscheinlich folgen. In Anbetracht des allgegenwärtigen Klimawandels und der Dekarbonisierung werden die Länder der Europäischen Union wahrscheinlich ebenfalls eine solche Lösung in Betracht ziehen. Warum eigentlich nicht? Nachdem man den Menschen jahrelang eingeredet hat, dass sie eine Belastung für den Planeten sind und dass die Einäscherung verstorbener Körper einen großen Kohlenstoff-Fußabdruck hinterlässt, nachdem man jahrelang den Glauben an die Existenz der Seele unterdrückt hat, haben die Menschen den gebührenden Respekt vor ihrem Körper verloren, vor allem, wenn dieser nicht mehr lebt.

Es ist interessant zu bemerken, dass nach dem lange induzierten Selbsthass weißer Menschen europäischer Abstammung, die dazu gebracht wurden, den Raum, den sie besetzen, für Nicht-Weiße zu verlassen, und die dazu gebracht wurden, ihre eigene Vergangenheit, Kultur und Helden zu verunglimpfen, die Zeit gekommen ist, dass dieselben Menschen dazu gebracht werden, von ihren eigenen Körpern gering zu denken. Schon wenn diese Körper am Leben sind, wird man ermutigt, sie mit allen möglichen Tätowierungen zu bedecken, Ohrläppchen, Lippen und Zungen zu piercen, Stirn und Ohrläppchen zu verunstalten – ein Zeichen entweder von kulturellem Atavismus oder von Respektlosigkeit gegenüber dem Körper – warum sollte man diesem verunstalteten Etwas dann noch Respekt zollen, wenn es einem nicht mehr nützlich ist? Ihr solltet nach eurem Tod im materiellen Sinne des Wortes nützlich sein, euer Körper sollte nützlich sein, wie es die Körper von Tieren sind: ihr solltet recycled werden.