EIN GESPRÄCH MIT FRANCESCA TOTOLO
„Niemals zuvor wurde ein kriminelles Phänomen von Regierungen, politischen Parteien, religiösen und zivilen Organisationen sowie von der Öffentlichkeit dermaßen unterstützt. Auch nie zuvor hat ein souveräner Staat auf die Kontrolle seiner Grenzen verzichtet.“
Diese einleitenden Worte von Gianandrea Gaiani sind eine passende Einführung in Francesca Totolos letztes Buch Inferno Spa. Gaiani beschäftigt sich mit der illegalen Einwanderung und ist Autorin mehrerer Bücher zu diesem Thema. Er wurde 2017 von Gefira interviewt, als die italienische Regierung noch eine Mitte-Links-Koalition bildete, die Migranten unterstützte. Totolo erklärte sich bereit für ein exklusives Interview für Gefira. Wir trafen sie kürzlich in Florenz, wo sie ihr neues Buch vorstellte.
Francesca Totolo ist freiberufliche investigative Journalistin und arbeitet mit verschiedenen italienischen und internationalen Presseagenturen und Websites zusammen. Die Ergebnisse ihrer Recherchen wurden sowohl in Italien als auch im Ausland veröffentlicht. Man kann Totolo mit Sicherheit als eine fleißige Journalistin bezeichnen, die offen und ehrlich schreibt. Auch ihr neues Buch, mit dem sie Dantes Inferno im Sinne hatte, ist ein Produkt zuverlässiger, sorgfältiger und gewissenhafter Recherchen und Faktenüberprüfung. Das Ergebnis ist das Äquivalent einer Enzyklopädie, wo steht who’s who in der –Branche (Spa ist die italienische Abkürzung für Aktiengesellschaft, die der deutschen AG entspricht). Mit der Branche ist die Migrantenindustrie gemeint, eine Industrie, die einen unendlichen Fluss von Menschen und Geld bedeutet.
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