Ein großer Skandal mit dem jetzigen Präsidenten des Europäischen Rates und seinem Sohn. Wie hätte es passieren können, dass der Politiker, um den zurzeit die Verteidiger der Rechtsstaatlichkeit in Polen so eifrig werben, der Ministerpräsident einer Regierung war, die Informationen sowohl vom Chef der Agentur für Innere Sicherheit Bondaryk und vom Präsidenten der Polnischen Nationalbank Belka außer Acht ließ? Ihm wurde berichtet, dass Amber Gold ein Pyramidensystem sei. Die späteren Vorwürfe Tusks, der General Krzysztof Bondaryk habe ihn nicht informieren sollen, scheinen nur eine Verteidigungstaktik des ehemaligen Chefs der polnischen Regierung und des heutigen Präsidenten der Europäischen Rates zu sein. Seine gegenwärtigen Angriffe auf die polnische Regierung sind nicht als ein Kampf um Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in Polen zu deuten, sondern als ein Versuch das Kabinett der regierenden Partei zu stürzen, die eine Untersuchungskommission zur Durchleuchtung des Amber Gold-Skandals einsetzte.
Der ehemalige polnische Ministerpräsident und der jetzige Präsident des Europäischen Rates ist ein Vorbild für die Opposition in Polen und bemüht sich auf hohen Plätzen in Brüssel einen Namen zu machen. In Polen ist er durch seine Nachgiebigkeit gegenüber Angela Merkel bekannt, was wahrscheinlich von seiner steilen Karriere in der EU entschied. Für einen Westeuropäer ist sein Werdegang vielleicht ein Danke schön der EU für seinen Beitrag zur Rechtsstaatlichkeit in Polen. Vielleicht wurde ihm nicht klar, dass die von ihm verlassene Bürgerplatttform eine Niederlage in den Parlamentswahlen erlitt, nachdem er einige Monate früher von dem Amt des Ministerpräsidenten zurücktrat. Hier stellt sich die Frage: war die Beförderung des polnischen Ministerpräsidenten etwa nicht die hilfreiche Hand von Angela Merkel, die auf diese Weise ihren Spitzenreiter belohnte und ihn gleichzeitig vor politischen oder sogar rechtlichen Konsequenzen (Details weiter im Text) für seine Taten während seiner Amtszeit zu schützen versuchte? War für ihn selbst die Berufung nach Brüssel nicht mal eine Flucht vor der unausweichlichen Schlappe in den Wahlen? Sind die aktuellen Aussagen von Donald Tusk, in denen er sein Land heftig angreift, eine Sorge für die Rechtsstaatlichkeit, oder eher eine Vergeltung an der Opposition für ihren Sieg im Wahlkampf und ein verzweifelter Versuch, die Regierung zu stürzen, die eine Kommission zur Untersuchung der vermutlichen Anteilnahme des ehemaligen Ministerpräsidenten am größten Finanzskandal Polens in den letzten Jahren bildete?
Trotz seiner Erklärungen beim Amtsantritt in Brüssel, dass er als Vorsitzender des EU-Rates, „unparteiisch und politisch neutral gegenüber allen 28 Mitgliedsstaaten der EU sein wird”,nutzt er jede Gelegenheit, um die polnische Regierung anzugreifen und zur Disziplin aufzufordern. Nach den Ereignissen von der Wende 2016/2017, als das polnische Parlament fast einen Monat lang durch Opposition besetzt wurde, drohte Tusk Polen, dass er rechtliche Konsequenzen aus dem seiner Meinung nach illegal beschlossenen Budget für 2017 ziehen wird.. Weiterlesen